Ibrahimovic, Kanté und Co. Diese Stars fehlen bei der WM in Katar
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott ... eben. Kein Wunder dass der Europameister Italien nach seinem Aus in den Play-offs veräppelt wurde. Gängigster Witz: Es sei zu begrüßen, dass Italien das Turnier in Katar angesichts der Menschenrechtsverletzungen dort boykottiere. Fehlen werden also Europas Fußballer des Jahres 2021 (Jorginho) oder die Herren Donnarumma, Bonucci, Chiellini oder Verratti. Doch es sind nicht die einzigen Stars, die im Winter fehlen werden. Inzwischen sorgen auch Verletzungen dafür.
Jorginho
Im vergangenen Jahr wurde der Italiener noch zu Europas Fußballer des Jahres gewählt, doch diese Auszeichnung hätte er wohl gern gegen eine Teilnahme an der WM eingetauscht. Doch Italien scheiterte an Nordmazedonien in den Play-offs. Somit fehlt einer der besten Mittelfeldspieler der Welt in Katar.
Gianluigi Donnarumma
Wie Jorginho fehlt natürlich auch der Stammkeeper der italienischen Nationalmannschaft. Der Europameister konnte den Gegentreffer gegen Nordmazedonien nicht verhindern und muss mindestens vier weitere Jahre auf seine erste WM-Teilnahme warten.
Zlatan Ibrahimovic
Und also sprach der selbsternannte Fußball-Gott auf die Frage, ob es das nun gewesen sei für ihn in der schwedischen Nationalmannschaft: "Ich werde so lange weitermachen, wie ich kann. Ihr werdet keine andere Antwort bekommen, nur weil wir nicht zur WM fahren." Dem Turnier in Katar wird er nach dem Play-off-Aus gegen die Polen um Robert Lewandowski (0:2) zweifelsfrei fehlen, und sei es nur als Unterhaltungsfaktor. Ach, übrigens: Im Oktober wird "Ibracadabra" 41 Jahre alt.
Erling Haaland
Die halbe Welt, so scheint es, will ihn aus Dortmund verpflichten, die ganze Welt, so viel ist sicher, wird ihn bei der WM nicht zu Gesicht bekommen. Norwegen hatte es nicht mal in die Play-offs geschafft, die Niederlande und die im Gruppen-Endspurt von Stefan Kuntz trainierte Türkei waren besser. Was womöglich auch daran lag, dass Haaland (21) die vier entscheidenden Spiele verpasste. Seine Aussichten sind trübe: Norwegen war seit 1998 nicht mehr bei einer WM.
David Alaba
Mit Bayern München zweimal Gewinner der Champions League, heute Abwehrchef von Real Madrid - nur mit der Nationalmannschaft klappt's nicht für den besten Fußballer Österreichs. Er und die vermeintlich goldene Generation scheiterten in den Play-offs an Wales, der ohnehin umstrittene "Piefke" Franco Foda trat daraufhin als Nationaltrainer zurück. Seit 1998 waren die Österreicher nicht mehr bei einer WM dabei - und Cordoba liegt noch länger zurück.
Mohamed Salah
Eine zweite WM-Teilnahme nach 2018 bleibt dem König der Pharaonen vorerst versagt - und wie er das Turnier in Katar verpasste, das sorgt(e) für zusätzliche Aufregung. Von zahlreichen Laser-Pointern irritiert, trat der Ägypter als erster Schütze zum Elfmeterschießen gegen Senegal an - und verschoss. Nach vier weiteren misslungen Versuchen (2 Senegal, 2 Ägypten) gelang der entscheidende Treffer ausgerechnet Sadio Mane - Salahs Klubkamerad beim FC Liverpool.
Naby Keita
Wie viele herausragende Fußballer aus Afrika hat der Mittelfeldspieler des FC Liverpool das Problem, dass er der einzig herausragende Fußballer seines Landes ist. Mit Guinea hatte der frühere Leipziger zum Abschluss der Gruppenphase im Oktober 2021 sogar nur Rang drei in seiner Qualifikationsgruppe erreicht - hinter Marokko und Guinea-Bissau. Beim Afrika Cup zu Beginn des Jahres war es ihm nicht viel besser ergangen: Aus im Achtelfinale gegen Gambia.
Riyad Mahrez
Es fehlten nur ein paar Sekunden, aber es hat trotzdem nicht gereicht für die zweite WM-Teilnahme des Stars der algerischen Nationalmannschaft. Bei der WM 2014 in Brasilien kam er nur einmal zum Einsatz, seitdem hat er sich in der Premier League einen Namen gemacht - seit 2018 für Manchester City. Im Play-off gegen Kamerun reichte ein 1:0 aus dem Hinspiel nicht. Kamerun gewann das Rückspiel mit 2:1 durch einen Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit der Verlängerung.
Pierre-Emerick Aubameyang
Aubameyangs Problem - siehe Keita. Der Angreifer ist eine Art Alleinunterhalter der gabunischen Nationalmannschaft, die in der Gruppenphase mit 7 Punkten klar hinter Ägypten (14) landete. Was aber auch am ehemaligen Angreifer von Borussia Dortmund lag. Er war, damals noch in Diensten des FC Arsenal, in der Qualifikation weit von der Form entfernt, in der er sich mittlerweile beim FC Barcelona zeigt. In den sechs Spielen erzielte er nur zwei Treffer.
Arturo Vidal
Chile hat die WM-Quali in Südamerika verpasst – und damit werden auch einige der Altstars des Landes nicht bei der WM dabei sein. Es war womöglich sogar ihre letzte Chance auf eine Endrunde bei einer Weltmeisterschaft. Darunter auch der ehemalige Bundesliga-Profi Vidal.
Alexis Sanchez
Wie Vidal verpasst auch der Offensivspieler von Inter Mailand die WM-Endrunde in Katar.
Victor Osimhen
Kaum zu glauben, dass sich der Nigerianer beim VfL Wolfsburg damals nicht durchsetzen konnte. Inzwischen ist er einer der teuersten Spieler der Transfergeschichte, kostete den SSC Neapel im Sommer 2020 satte 75 Millionen Euro. Die WM in Katar verpasste er mit Nigeria dennoch.
Patrik Schick
Der Stürmer von Bayer Leverkusen glänzte im vergangenen Jahr bei der Europameisterschaft für Tschechien. Doch bei der WM muss der Schütze des Tores des EM-Turniers zuschauen. Tschechien verpasste die Endrunde in Katar.
Martin Ödegaard
Wie Erling Haaland verpasst auf der Mittelfeldspieler des FC Arsenal die WM in Katar, weil Norwegen sich nicht qualifizieren konnte.
Diogo Jota
Der Portugiese hat sich im Spiel des FC Liverpool gegen Manchester City im Oktober an der Wade verletzt und wird mehrere Monate fehlen. Der 25-Jährige wird erst im kommenden Jahr wieder in Jürgen Klopps Mannschaft spielen können.
N’Golo Kanté
Schon einige Zeit sich der Weltmeister von 2018 mit Verletzungen herum, schließlich wurde im Oktober eine Operation am Oberschenkel notwendig, die das WM-Aus des Franzosen bedeutete.
Paul Pogba
Kanté ist nicht der einzige Mittelfeldmann, auf den Weltmeister Frankreich verzichten muss. Auch Paul Pogba muss verletzungsbedingt passen.
Georginio Wijnaldum
Der Niederländer gehörte lange zum absoluten Stammpersonal der Nationalmannschaft, ehe er nach seinem Wechsel zu Paris St. Germain im Klub nur noch wenig spielte und Bondscoach Louis van Gaal ihn konsequenterweise nicht mehr nominierte. Um bei der WM dabei zu sein, wechselte Wijnaldum im Sommer 2022 zur AS Rom - und brach sich dort das Schienbein. Das Jahr ist für ihn gelaufen.
Timo Werner
Im letzten Gruppenspiel der Champions League zog sich der Angreifer von RB Leipzig eine Verletzung am Sprunggelenk zu und kann deshalb in Katar nur zuschauen. Schlechte Nachrichten für die Offensive der DFB-Elf.
Ben Chilwell
Vize-Europameister England wird ohne Außenverteidiger Ben Chilwell auskommen müssen. Der 25-Jährige zog in der Champions League einen Riss in der Oberschenkelmuskulatur zu.
Marco Reus
Kaum einem Fußballer ereilt das Verletzungspech vor einem großen Turnier so oft wie dem Dortmunder Offensivspieler. Auch die WM in Katar verpasst der 33-Jährige nun aufgrund den Folgen einer Sprunggelenksverletzung.
Presnel Kimpembe
Bis zuletzt hatte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps gehofft, dass der Abwehrspieler von Paris St. Germain noch rechtzeitig zum Turnierstart fit wird. Allerdings habe sich der 27-Jährige von einer Achillessehnenverletzung „nicht ausreichend erholt“, wie der französische Verband mitteilte. Kimpembe werde durch Axel Disasi vom AS Monaco ersetzt.
Mats Hummels
Bis zuletzt hatte sich der Abwehrchef von Borussia Dortmund Hoffnungen gemacht, doch noch auf den WM-Zug aufzuspringen. Vor allem, weil er in Liga und Champions League mit konstant guten Leistungen zu überzeugen wusste. Am Ende entschied sich Bundestrainer Hansi Flick gegen den 33-Jährigen und für die Zukunft um Spieler wie Amel Bella Kotchap und Nico Schlotterbeck.
Robin Gosens
Der Senkrechtstarter der vergangenen Europameisterschaft wird bei der diesjährigen WM fehlen. Nach seinem Wechsel zu Inter Mailand im vergangenen Winter hatte der 28-Jährige immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Die Folge: Konkurrenten wie Leipzigs David Raum und Freiburgs Christian Günter zogen an ihm vorbei. Die Enttäuschung saß bei Gosens entsprechend tief. Gegenüber unserer Redaktion sagte er: „Ein Lebenstraum ist damit für mich geplatzt, das tut schon weh.“
Thiago Alcantra
Unter Pep Guardiola hieß die Maßgabe noch “Thiago oder nix!“ 2013 war das und der Spanier war mit Anfang 20 eines der vielversprechendsten Mittelfeldtalente der Welt. Fast zehn Jahre später ist der hoch dekorierte Ex-Bayern-Spieler für Spaniens Nationaltrainer Luis Enrique offenbar verzichtbar geworden. Jedenfalls berief er den Spielmacher des FC Liverpool nicht in den WM-Kader und vertraut dagegen auf die Barca-Youngster Gavi und Pedri.
Sergio Ramos
Mit 180 Länderspielen für Spanien verkörpert der 36-jährige Weltmeister von 2010 geballte internationale Erfahrung. In Katar wird der Innenverteidiger allerdings fehlen. Nationaltrainer Luis Enrique verzichtete auf die Dienste des Routiniers, der in den vergangenen Monaten immer wieder verletzt ausfiel, zuletzt aber wieder regelmäßig in der Startelfs seines Vereins Paris St. Germain stand.
Ryan Gravenberch
Mit großen Hoffnungen wechselte der Niederländer im Sommer von Ajax Amsterdam zum FC Bayern München. Bislang konnte sich der 20-Jährige gegen die große Konkurrenz im zentralen Mittelfeld nicht durchsetzen. Lediglich zehn Bundesligaeinsätze, keines davon von Beginn an, stehen für ihn zu Buche. Das dürfte auch der Grund dafür sein, warum Bondscoach Louis van Gaal den technisch versierten Mittelfeldspieler nicht in seinem WM-Aufgebot aufnahm.
Florian Wirtz
Der 19-Jährige wurde bis zuletzt als WM-Kandidat von Hansi Flick gehandelt und das, obwohl er im März einen Kreuzbandriss erlitten hatte und seitdem nicht mehr auf dem grünen Rasen stand. Letztendlich war Wirtz aber auch im November noch nicht 100 Prozent fit, weswegen Flick auf eine Nominierung des talentierten Mittelfeldspielers verzichtete.
Giovani Lo Celso
Der Argentinier vom FC Villarreal gehört eigentlich zu den wichtigsten Spieler seines Landes und hatte einen großen Anteil am Gewinn der Copa América im letzten Jahr. Nun hat er einen Riss in der Beinmuskulatur erlitten und fehlt bei der WM. Argentiniens Nationaltrainer Lionel Scaloni sagte deshalb: „Numerisch können wir ihn ersetzen, fußballerisch nicht.“
Renato Sanches
Der ehemalige Spieler von Bayern München wurde vom portugiesischen Nationaltrainer Fernando Santos nicht für die WM in Katar nominiert. Der 25-Jährige, der im Sommer zu Paris Saint-Germain gewechselt war, spielte im Nationalteam schon länger keine große Rolle und hatte zuletzt zudem mit einigen Verletzungen zu kämpfen.
Sadio Mane
Im vorletzten Bundesligaspiel des FC Bayern vor der WM verletzte sich Senegals Top-Star Sadio Mane am Wadenbeinköpfchen. Direkt danach bestand noch Hoffnung auf eine Teilnahme, kurz vor Beginn des Turniers war aber klar, dass Mane ausfallen würde. Dem Offensivmann droht sogar ein längerer Ausfall bis ins Frühjahr hinein.
Karim Benzema
Frankreich muss nach zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen bei der WM auch noch auf seinen Topstürmer Karim Benzema verzichten. Das teilte der nationale Verband FFF am späten Samstagabend mit. Benzema habe eine Verletzung im linken Oberschenkel erlitten, die „eine dreiwöchige Genesung erfordern wird“.