Minister kritisiert Fifa Gerd Müller: "Ich hätte die WM nicht nach Katar vergeben"

Passau · Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) hält die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 nach Katar angesichts der dortigen Menschenrechtslage und Einkommenskluft für einen Fehler.

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Foto: dpa/Alexander Hassenstein

"Ich hätte die WM nicht nach Katar vergeben", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Zur Begründung verwies er unter anderem auf den fragwürdigen Milliardenaufwand für das Großereignis.

"Auf der einen Seite ein vierwöchiges Spektakel, auf der anderen Seite die Verarmung der Bevölkerung - das passt nicht", sagte Müller. Wichtige Fragen zur hungernden Bevölkerung und Wahrung der Menschenrechte seien in Katar weiterhin "nicht geklärt".

Dem Fußball-Weltverband Fifa und WM-Gastgeberland riet Müller, beide sollten "ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und beim Milliardenspektakel Fußball-Weltmeisterschaft nicht nur klimatisierte Stadien bauen, sondern im Rahmen eines Entwicklungsprojekts tausend Fußballplätze in Afrika, Asien und Lateinamerika finanzieren".

Nachsichtig reagierte Gerd Müller hingegen auf eine kuriose Verwechslung mit dem gleichnamigen Ex-Fußballer des FC Bayern München, die der türkischen Zeitung "Hürriyet" jüngst unterlaufen war. "Mit dem 'Bomber der Nation' verwechselt zu werden, ist doch ausgesprochen sympathisch", scherzte der CSU-Politiker. Er wolle die Gelegenheit nutzen und versuchen, sowohl Fußball-Ikone Gerd Müller als auch den FC Bayern München "für weitere Entwicklungsprojekte zu gewinnen". "Hürriyet" hatte den Entwicklungsminister vergangene Woche auf einem Foto als "Rekordtorschützen der deutschen Nationalmannschaft" ausgewiesen.

(AFP)
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