Deutschlands WM-Gruppengegner im Porträt Japans „Blaue Samurai“ lauern auf die Fehler der Gegner

Service | Düsseldorf · Am 23. November geht es bei der Fußball-WM in Katar los für die DFB-Elf. In der Gruppe E trifft das Team von Hansi Flick zunächst auf Japan. Bei den „Blauen Samurai“ stehen auch einige Bekannte aus der Bundesliga auf dem Feld, wie der Gladbacher Ko Itakura, der kurz vor der WM sein Comeback feierte.

 Wegen der Farbe ihrer Trikots werden die Spieler der japanischen Fußball-Nationalmannschaft auch „Blaue Samurai“ gennant.

Wegen der Farbe ihrer Trikots werden die Spieler der japanischen Fußball-Nationalmannschaft auch „Blaue Samurai“ gennant.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Am Mittwoch, 23. November, sind die Japaner erster Gegner der DFB-Elf in Katar. Anstoß ist um 14 Uhr in Al-Rayyan. Doch auf was für ein Team muss sich die Elf von Bundestrainer Hansi Flick einstellen? Was ist von den „Blauen Samurai“ zu erwarten? Und welche Spieler stechen besonders heraus? Die wichtigsten Fakten im Überblick.

Wie haben sich die Japaner für das WM-Turnier in Katar 2022 qualifiziert?

In der Qualifikation löste Japan das WM-Ticket hinter Saudi-Arabien nur als Zweiter. Als Teil des asiatischen Fußballverbandes (AFC) spielte Japan in der Quali-Gruppe unter anderem gegen Australien, China und Oman.

Wo steht Japan in der Fifa-Weltrangliste?

Aktuell belegt die japanische Fußball-Nationalmannschaft Platz 24 der Fifa-Weltrangliste. Das Team aus dem Land der aufgehenden Sonne gehört zu den Dauerteilnehmern beim wichtigsten Turnier der Welt. Seit 1998 verpasste Japan keine WM-Teilnahme, was allerdings auch mit einer eher schwächeren Konkurrenz auf dem asiatischen Kontinent zusammenhängt. Bei einer WM-Endrunde kam man bislang aber auch nie über das Achtelfinale hinaus. Zuletzt scheiterte man 2018 in der K.O.-Runde gegen Belgien.

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Foto: dpa/Hassan Ammar

Wer ist der japanische Nationaltrainer?

Japans Nationaltrainer Hajime Moriyasu ist in Europa eher ein Unbekannter, da er bislang nur Teams in Asien trainiert hat. Der 54-Jährige ist seit knapp zweieinhalb Jahren Chefcoach der „Blauen Samurai“. Zuvor war er Trainer der japanischen U23-Nationalmannschaft.

Wer sind die Stars im Team von Deutschlands erstem WM-Gegner?

In den Reihen der japanischen Fußball-Nationalmannschaft gibt es zwar viele Spieler, die sich als Leistungsträger in Europa etabliert haben, jedoch keinen absoluten Top-Star. Das Team von Trainer Moriyasu glänzt eher als Kollektiv. Interessante Spieler in der Offensive sind jedoch Takumi Minamino, der bereits unter Trainer Jürgen Klopp beim FC Liverpool spielte und in diesem Sommer für 15 Millionen Euro zu AS Monaco wechselte, sowie Takefusa Kubo, der als „japanischer Messi“ bezeichnet wird und zuletzt von Real Madrid zu Real Sociedad San Sebastián transferiert wurde.

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Foto: dpa/Sharil Babu

In der Verteidigung ruht die Hoffnung der Japaner auf den Gladbacher Ko Itakura, der lange an einem Innenbandriss im Knie laborierte, aber am 11. November im letzten Bundesligaspiel vor der WM-Pause ein kurzes Comeback gegen Borussia Dortmund feierte und zuletzt auch wieder in der Startelf stand.

Welche Spieler kennt man aus der Bundesliga?

Neben Itakura gibt es noch viele weitere japanische Nationalspieler, die derzeit bei einem deutschen Klub in der Ersten oder Zweiten Bundesliga spielen. Kapitän der Mannschaft ist beispielsweise Maya Yoshida (120 Länderspiele), der in der Innenverteidigung des FC Schalke 04 zum Stammpersonal gehört. Auch Daichi Kamada (Eintracht Frankfurt), Ritsu Doan (SC Freiburg) sowie Wataru Endo und Hiroki Ito (beide VfB Stuttgart) schnüren ihre Schuhe in der Bundesliga. Und auch ein Fortune steht im japanischen WM-Kader: Ao Tanaka.

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Foto: Sandra Hoever/ZDF

Was ist von dem Team bei der WM zu erwarten?

„Japan ist eine Mannschaft, die immer dabei ist. Sie haben viele Spieler, die in der Bundesliga spielen. Von daher haben sie eine hohe Qualität“, sagte Bundestrainer Hansi Flick im April nach der WM-Auslosung über den ersten Gruppengegner der deutschen Elf. Und diese Qualität stellte Japan zuletzt im Juni unter Beweis, als man Top-Favorit Brasilien mit einer beachtlichen Leistung vor viele Probleme stellte und am Ende nur knapp mit 0:1 durch einen Elfmetertor von Neymar verlor.

Die Taktik der Japaner beruht dabei auf einem schnellen Umschaltspiel über die Außen. Das Team von Trainer Moriyasu tritt dabei als extrem diziplinierte Einheit auf und ist bei Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel des Gegners sofort hellwach. „Wir wollen bei Ballgewinnen als Team schnelle und vertikale Angriffe spielen“, erklärte der Coach seine Strategie, die ideal gegen Teams mit viel Ballbesitz wie Spanien oder Deutschland funktionieren könnte. Mit einer ähnlichen Taktik hat aktuell auch Union Berlin in der Bundesliga reichlich Erfolg.

Zuletzt hat Japans Nationalmannschaft mit einem 4-2-3-1 oder einem 4-3-3-System gespielt. Für die besonderen Highlights in der Offensive sorgt neben Takumi Minamino oftmals der Frankfurter Daichi Kamada, der aber auch immer wieder unermüdlich nach hinten arbeitet.

Einer der Vorteile der deutschen Elf gegenüber den Japanern dürfte jedoch die körperliche Überlegenheit sein. Nur die wenigsten Spieler im Kader sind über 1,80 Meter groß. Gerade bei hohen Flanken wirkte die Defensive der Japaner meist recht unsicher.

(dni)
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