„Messi-like“ Schlüsselspieler Musiala befindet sich im WM-Flow

Gelsenkirchen · Eine Woche vor dem WM-Start glänzt Musiala für Bayern auf Schalke. Alle schwärmen vom Fußball-Genie, das eine der großen deutschen Turnier-Hoffnungen ist. Er wird mit einem der Größten verglichen.

Jamal Musiala.

Jamal Musiala.

Foto: AP/Martin Meissner

Mit seiner nächsten Weltklasse-Leistung verzückte Jamal Musiala kurz vor dem Start der WM-Mission Trainer, Mitspieler und Experten. „Er ist schon ein geschliffener Diamant. Er ist Gold wert für uns in der Nationalmannschaft und bei Bayern auch“, lobte Nationaltorwart Manuel Neuer den 19 Jahre alten Fußball-Künstler. „Er ist ein Schlüsselspieler auch für die Weltmeisterschaft. Der Spieler macht einfach den Unterschied.“

Beim souveränen 2:0 des FC Bayern München beim FC Schalke 04 glänzte Musiala als Offensiv-Taktgeber und zweifacher Torvorbereiter. Fast jeder Angriff lief über das Ausnahmetalent. „Das ist Zauberei, das ist Messi-like“, sagte Ex-Weltmeister Lothar Matthäus als Experte des TV-Senders Sky. Seit Wochen in Topform, soll Musiala auch in Katar eine zentrale Rolle einnehmen. Im aktuellen WM-Flow ist er für Hansi Flick ein großer Trumpf, vielleicht sogar der größte.

Schon an diesem Sonntag versammelte der Bundestrainer seine Nationalspieler in Frankfurt am Main. Auf Musialas Social-Media-Profilen war bereits kurz nach dem letzten Bundesliga-Auftritt in diesem Jahr zu lesen: „Ein großartiges Gefühl, in meinem 100. Spiel für den FC Bayern zu gewinnen. Jetzt voller Fokus auf das DFB-Team.“

Als erster U20-Profi überhaupt knackte Musiala die Marke von 100 Pflichtspielen für den deutschen Rekordmeister. Allein das zeigt die Ausnahmestellung, die der Youngster beim einmal mehr souveränen Tabellenführer bereits jetzt einnimmt. Musiala hat großen Anteil daran, dass die Münchner in der Bundesliga, in der Champions League und im DFB-Pokal bestens dabei sind. „Wir müssen so weiterspielen wie jetzt, dann haben wir auch die Chance, alle Titel zu gewinnen, die wir gewinnen können“, sagte Bayern-Coach Julian Nagelsmann. In der Meisterschaft könne man sich nur selbst schlagen.

Musiala bezeichnete der 35-Jährige als „sehr wichtigen Baustein“ seines Teams. Nagelsmann lobte vor allem auch die Entwicklung in der Defensivarbeit des Turbodribblers. „Er hat eine herausragende Hinrunde gespielt“, sagte der Trainer und ist überzeugt: „Ihn kann grundsätzlich nur eine Verletzung stoppen, sonst wird er weiter so performen wie in den letzten Wochen.“ Gelingt Musiala das in Katar, könnte er einer der ganz großen WM-Stars werden.

Tempo, Ballbehandlung und eine Übersicht, wie ein erfahrener Spielgestalter - all das zeigt Musiala derzeit Spiel für Spiel. Immer wieder holt er sich die Bälle tief in der eigenen Hälfte, treibt an. In der Nähe des gegnerischen Tores findet Musiala derzeit die fast optimale Balance zwischen einem Pass auf den besser postierten Mitspieler oder dem eigenen Abschluss. Mit neun Treffern ist er der beste Liga-Torschütze der Bayern in der bisherigen Saison.

Nach nun zehn Siegen in zehn Pflichtspielen in Serie reist aber nicht nur Musiala selbstbewusst und in Topform zum Weltturnier. Die zwischenzeitliche Formdelle der Bayern im September scheint Ewigkeiten zurückzuliegen. „Es ist schon wichtig, wie die einzelne Performance der Spieler ist und dass der Schwung mitgenommen wird, weil wir nicht mehr viel Zeit haben, bis das Spiel gegen Japan stattfindet“, sagte Nationalmannschaftskapitän Neuer mit Blick auf das erste WM-Gruppenspiel am 23. November.

Trainer Nagelsmann will sich während der Weltmeisterschaft bewusst zurückhalten. Ab und zu werde er seinen Spielern zwar mal schreiben, sagte er. Er wolle Flick aber nicht dazwischenfunken. „Ich werde da keine taktischen Anweisungen geben, sondern wenn dann lobende Worte finden oder aufbauende Worte – je nachdem, wie es halt läuft.“ Für Musiala wären lobende Worte aktuell nichts Neues.

(lonn/dpa)
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