Provokation vor WM-Duell Schwedischer Journalist bietet Khedira Rückflugtickets an

Düsseldorf · Sollte Deutschland am Samstag gegen Schweden verlieren, könnte der Traum von der Titelverteidigung bereits wieder vorbei sein. Ein schwedischer Journalist bot Sami Khedira bereits Rückflugtickets an. Der Mittelfeldspieler reagierte gelassen auf die Frotzelei.

 Sami Khedira stellte sich am Donnerstag den Fragen der Journalisten.

Sami Khedira stellte sich am Donnerstag den Fragen der Journalisten.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Nach dem verpatzten WM-Start steht für Deutschland im zweiten Gruppenspiel viel auf dem Spiel. Bei einer weiteren Niederlage (Samstag, 20 Uhr) droht dem Titelverteidiger gegen Schweden das Aus.

Vor dem Training der deutschen Nationalmannschaft am Donnerstag stellte sich Sami Khedira den Fragen der Journalisten aus aller Welt. Ein schwedischer Reporter von der Boulevardzeitung „Expressen“ nutzte diese Chance für eine Provokation. „Hallo, mein Name ist Ludvig, und ich bin von den schwedischen Medien. Wenn Sie gegen Schweden am Samstag verlieren, können Sie schon wieder nach Hause fliegen. Deshalb habe ich hier Rückflugtickets für Sie und Ihre Teamkollegen.“

Die fiktive Bordkarte, die der Reporter dem Nationalspieler überreichen will, ist für Samstagabend, 23.00 Uhr Ortszeit, ausgestellt, also direkt nach dem Abpfiff der Partie. Der Flug SK 2004 führt von Sotschi nach Berlin. Immerhin: An Bord soll es Freibier geben.

Sami Khedira reagierte auf die Spitze gelassen, der Stress der vergangenen Tage war dem Nationalspieler nicht anzumerken. „Das brauchen wir nicht, wir wollen nicht gleich wieder nach Hause“, sagte der 31-Jährige. Der Nationalspieler gab zwar zu, dass es nach dem „schlechten Start“ schwierig werden wird, doch „wir wissen, was für eine starke Mannschaft wir haben. Wir sind uns sicher, dass wir gewinnen werden.“

Dem Reporter reichte die Antwort aber offenbar nicht und schob nach: „Also soll ich Ihnen die Tickets erst nach dem Spiel geben?“ Auch von der erneuten Provokation ließ sich Khedira nicht aus der Ruhe bringen. „Ich denke, die brauchen wir erst am 16. Juli“, antwortete der Mittelfeldspieler. Das wäre einen Tag nach dem WM-Finale in Moskau.

Das Selbstvertrauen des Weltmeisters scheint nach dem ersten Schock nach der 0:1-Niederlage langsam zurückzukehren. Vor allem Khedira hatte nach der Auftaktpleite im Zentrum der Kritik gestanden – nicht zuletzt weil Mats Hummels und Jerome Boateng das Defensivverhalten vor der Abwehr öffentlich gerügt hatten. Doch der Mann von Juventus Turin ist keiner, der sich verdrückt, wenn es eng wird und der Druck steigt. „Ich persönlich habe kein Problem mit Kritik. Da kann man so viel und so hart schreiben, wie man möchte. Ich kann damit leben“, sagte Khedira am Donnerstag. Er übte auch gleich Selbstkritik: „Ich weiß, dass ich kein gutes Spiel gemacht habe.“

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