Von 1934 bis 2018 Die 16 deutschen WM-Siege nach Rückstand
Keine Nation drehte so häufig bei einer Weltmeisterschaft noch Rückstande in einen Sieg wie Deutschland. Wir erinnern an die deutschen Aufholjagden.
<strong>Achtelfinale 1934: 5:2 (1:2) gegen Belgien</strong>
Gleich in ihrem ersten WM-Spiel überhaupt liegt die deutsche Mannschaft zur Pause zurück, schafft den Einzug ins Viertelfinale aber noch. Edmund Conen vom FV Saarbrücken gelingt in der Schlussphase ein Hattrick.
<strong>Vorrunde 1954: 4:1 (1:1) gegen die Türkei</strong>
Das WM-Turnier in der Schweiz beginnt für das deutsche Team denkbar ungünstig, nach zwei Minuten liegt es im ersten Vorrundenspiel 0:1 zurück. Doch mit einem letztlich noch deutlichen Erfolg erfüllt Sepp Herbergers Mannschaft ihre Pflicht.
<strong>Finale 1954: 3:2 (2:2) gegen Ungarn</strong>
0:2 nach acht Minuten, und das gegen das ungarische Wunderteam, das seit 32 Spielen ungeschlagen ist. Doch Außenseiter Deutschland steckt nicht auf und schafft dank Helmut Rahns Schuss aus dem Hintergrund in der 84. Minute die Sensation.
<strong>Vorrunde 1958: 3:1 (2:1) gegen Argentinien</strong>
Der Titelverteidiger kassiert nach zwei Turnierminuten in Schweden bereits seinen ersten Gegentreffer. Am Ende siegt Deutschland aber noch 3:1, Helmut Rahn (2) und Uwe Seeler bei seinem WM-Debüt treffen.
<strong>Vorrunde 1966: 2:1 (1:1) gegen Spanien</strong>
Deutschland liegt im letzten Gruppenspiel 0:1 zurück, als Lothar Emmerich nach einem Einwurf den Ball fast von der Außenlinie in den Winkel hämmert. Den Siegtreffer erzielt sechs Minuten vor dem Ende Kapitän Seeler.
<strong>Vorrunde 1970: 2:1 (0:1) gegen Marokko</strong>
Die deutsche Mannschaft müht sich in Mexiko zu einem Auftaktsieg, Uwe Seeler und Gerd Müller drehen in der zweiten Halbzeit die Partie.
<strong>Vorrunde 1970: 5:2 (2:1) gegen Bulgarien</strong>
Auch in der folgenden Partie gerät die Mannschaft von Bundestrainer Helmut Schön zunächst in Rückstand, gewinnt aber - angeführt durch Tempodribbler Stan Libuda - noch klar.
<strong>Viertelfinale 1970: 3:2 n.V. (0:1, 2:2) gegen England</strong>
Lange sieht es nicht so aus, als ob es etwas wird mit der anvisierten Revanche für die Finalniederlage 1966. Doch als sich England dank eines 2:0-Vorsprungs schon im Halbfinale wähnt, schlägt Deutschland in der mexikanischen Gluthitze zurück. Franz Beckenbauer, Uwe Seeler mit dem Hinterkopf und Gerd Müller in der Verlängerung sorgen für eine denkwürdige Wende.
<strong>Zwischenrunde 1974: 4:2 (0:1) gegen Schweden</strong>
Es ist ein ganz wichtiger Schritt Richtung Titelgewinn. Im Düsseldorfer Rheinstadion muss der Gastgeber im strömenden Regen einem 0:1-Halbzeitrückstand hinterherlaufen, stürmt aber noch dank Wolfgang Overath, Rainer Bonhof, Jürgen Grabowski und Uli Hoeneß zu einem 4:2-Erfolg.
<strong>Finale 1974: 2:1 (1:1) gegen die Niederlande</strong>
Deutschland ist noch kein Mal am Ball gewesen, da steht es bereits 0:1. Doch die Führung bekommt den favorisierten Niederländern nicht gut, noch vor der Pause sorgen Paul Breitner und Gerd Müller für das 2:1, das Deutschland den zweiten Titel beschert.
<strong>Halbfinale 1982: 5:4 n.E., 3:3 n.V. (1:1, 1:1) gegen Frankreich</strong>
Die Nacht von Sevilla geht in die WM-Geschichte ein. Deutschland liegt in der Verlängerung schon 1:3 zurück, ehe Karl-Heinz Rummenigge und Klaus Fischer mit einem Fallrückzieher das erste Elfmeterschießen bei einem Weltturnier erzwingen - Deutschland gewinnt.
<strong>Vorrunde 1986: 2:1 (1:1) gegen Schottland</strong>
Die deutsche Mannschaft ist nach einem 1:1 gegen Uruguay zum Auftakt schon unter Zugzwang, als sie auch im zweiten Vorrundenspiel in Rückstand gerät. Diesmal gelingt sogar die komplette Wende: 2:1 durch Rudi Völler und Klaus Allofs.
<strong>Achtelfinale 1998: 2:1 (0:0) gegen Mexiko</strong>
Deutschland droht erstmals in einem WM-Achtelfinale auszuscheiden, bis zur 76. Minute steht es 0:1. Dann drehen Jürgen Klinsmann und Oliver Bierhoff noch in der regulären Spielzeit die Partie.
<strong>Viertelfinale 2006: 4:2 n.E., 1:1 n.V. (0:0, 1:1) gegen Argentinien</strong>
Lange sieht es so aus, als würde das Sommermärchen schon im Viertelfinale enden. Doch dann nutzt Miro Klose eine der wenigen Gelegenheiten gegen abwehrstarke Argentinier noch zum Ausgleich. Im Elfmeterschießen wird dann Jens Lehmann mit zwei Paraden zum großen Helden.
<strong>Spiel um Platz drei 2010: 3:2 (1:1) gegen Uruguay</strong>
Deutschland gibt nochmals alles, um das erfolgreiche Turnier in Südafrika nicht mit einer Niederlage enden zu lassen. Nach einem zwischenzeitlichen 1:2 gelingt noch der Sieg und damit zum vierten Mal der dritte Platz bei einer WM.
<strong>Vorrunde 2018: 2:1 (0:1) gegen Schweden</strong>
Deutschland droht erstmals das Aus nach der Vorrunde, dem 0:1 gegen Mexiko folgt ein 0:1-Halbzeitrückstand gegen Schweden. Doch Marco Reus und Toni Kroos in der fünften Minute der Nachspielzeit wahren die Chance auf die Titelverteidigung.