Überblick WM 2006: Die Chronologie der DFB-Affäre
1. September 2016: Die Schweizer Bundesanwaltschaft leitet ein Strafverfahren gegen die deutschen Organisationschefs um Franz Beckenbauer ein. Es geht um den „Verdacht der Betrugs, der ungetreuen Geschäftsbesorgung, der Geldwäscherei sowie der Veruntreuung", heißt es von den Behörden. Es gibt Razzien.
Auch die früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie Horst R. Schmidt, ehemaliger DFB-Generalsekretär, werden beschuldigt.
2. Dezember 2016: Zwanziger stellt nun wiederum in Deutschland Strafanzeige gegen die Schweizer Bundesanwaltschaft. Aus seiner Sicht sind die Ermittlungen gegen ihm im Zusammenhang mit der WM-Affäre 2006 ungerechtfertigt.
22. März 2017: Mit eine Schmerzensgeld-Klage scheitert Zwanziger. Das Landgericht Frankfurt/Main wies die Vorwürfe des ehemaligen DFB-Präsidenten zurück. Er hielt die 2015 durchgeführte Hausdurchsuchung für unbegründet und wollte vom Land Hessen 25.000 Euro Schadenersatz erstreiten.
13. Januar 2018: Der einstige Fife-Vizepräsident Mohamed Bin Hammam äußert sich. Er ist eine der Schlüsselfiguren in der Affäre um die WM 2006. Inzwischen war der Spitzenfunktionär gesperrt worden. In der ZDF-Sportreportage bestätigt der katarische Unternehmer, dass er das Geld erhalten habe. Den Zweck der Zahlung ließ er aber offen. Er bestreitet eine damit verbundene Bestechung aus Deutschland. „Die 6,7 Millionen Euro sind auf mein Konto geflossen", sagte er.
23. Mai 2018: Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Anklage wegen des Verdachts der schweren Steuerhinterziehung gegen Niersbach und Zwanziger erhoben. Sie werden sich also persönlich vor Gericht verantworten müssen. Es geht vor allem um die dubiosen 6,7 Millionen Euro, die nach Ansicht der Ermittler vor 13 Jahren aufgrund eines privaten Deals von Franz Beckenbauer geflossen sind.
21. Juli 2018: Beckenbauer bezeichnet die Vorwürfe gegen ihn als „erstunken und erlogen". Bei der Verleihung des Bayerischen Sportpreises in München betont er aber auch, dass er aufgegeben habe, für die seiner Meinung nach richtige Meinung zu kämpfen.
15. Oktober 2018: Das Landgericht Frankfurt am Main lehnt die Eröffnung eines Hauptverfahrens gegen Beckenbauer, Zwanziger und Niersbach ab, weil die Kammer keinen hinreichenden Tatverdacht sehe.