Kuriose Variante gegen Algerien Müller: Freistoß-Stolperer war Absicht

Düsseldorf · Die 88. Minute des Spiels zwischen Deutschland und Algerien sorgte weltweit für einige Lacher: Bei einer Freistoßvariante stolperte Thomas Müller über den Ball, die Chance verpuffte. Nach der Partie erklärte aber der Stürmer, dass die Szene so einstudiert war – zumindest weitestgehend.

WM 2014: Thomas Müller stolpert bei Freistoßvariante gegen Algerien
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Müller stolpert bei Freistoßvariante gegen Algerien

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Die 88. Minute des Spiels zwischen Deutschland und Algerien sorgte weltweit für einige Lacher: Bei einer Freistoßvariante stolperte Thomas Müller über den Ball, die Chance verpuffte. Nach der Partie erklärte aber der Stürmer, dass die Szene so einstudiert war — zumindest weitestgehend.

Die Freistoßvarianten des deutschen Teams hatten bei der WM in Brasilien bisher nur mäßigen Erfolg, viel Gefahr strahlten sie beileibe nicht aus. Fehlende Kreativität konnten man dem Team von Trainer Jogi Löw aber auch nicht vorwerfen.

Die beliebteste Variante: Vier mögliche Schützen stehen um den Ball herum, drei laufen über das Spielgerät, der letzte schießt. Im Spiel gegen Algerien am Montagabend schien es, als ob das Quartett Bastian Schweinsteiger, Toni Kroos, Thomas Müller und Mesut Özil ihr Glück erneut mit dieser Variante versuchen wolle — tat es aber nicht.

Nachdem Schweinsteiger gestartet war, wollte es Müller ihm gleichtun, er stolperte aber und rannte erst dann Richtung Tor. Der Lupfer von Kroos auf den Stürmer blieb in der Mauer hängen, Fußball-Fans auf der ganzen Welt schüttelten kollektiv den Kopf.

"Es hat fast funktioniert"

Grund dafür gibt es aber nicht, glaubt man den Worten von Müller nach der Partie. Im Interview mit dem ZDF wird er nach der kuriosen Szene gefragt. Ob es womöglich eine einstudierte Variante gewesen sei, fragte Reporter Boris Büchler den viermaligen WM-Torschützen.

Müller wirkte ein wenig verunsichert: "Strahlt ihr weltweit aus?", begann er seine Antwort und erklärte dann: "Es hat fast funktioniert. Ich weiß nicht, ob wir das wieder machen werden. Aber ich fand es eine gute Variante, es war schon bewusst so."

Toni Kroos bestätigte Müllers Aussage wenig später. "Das war einstudiert, im Training hat das auch immer geklappt. Wenn es aber nicht funktioniert, sieht das scheiße aus", sagte er in der Mixed-Zone nach dem Spiel.

So sah es auch Toni Schumacher beim Bild-WM-Talk in Berlin: "Das ist einstudiert gewesen. Die anderen sollten abgelenkt werden." Stefan Effenberg ergänzte: "Natürlich war es das. Warum sollte der denn hinfallen. Er wollte die Mauer verwirren, nur Toni Kroos hat den Ball nicht über die Mauer gekriegt. Es war Absicht, sah aber ein bisschen stümperhaft aus. Die Ausführung war mangelhaft. Damit gehste bei Lets Dance nicht in die zweite Runde."

Eine andere Meinung vertrat Englands einstiger Torjäger Gary Lineker via Twitter. "Der schlechteste Freistoß in der Geschichte der Weltmeisterschaften ... Deutsche Ineffizienz!"

Die internationalen Medien werteten die Aktion auch als "Blamage" (Blick). Die Basler Zeitung schrieb: "Die Kombination der Deutschen geriet zur Lachnummer." Der Sydney Mourning Herald schrieb: "Thomas Müller und Deutschland lieferten den sonderbarsten Freistoß bei einer Weltmeisterschaft."

(cfk)
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