Das glauben die Minister Steinmeier tippt auf WM-Sieg Brasiliens

Berlin · Unter den Bundesministern überwiegt die Hoffnung auf einen Finaleinzug Deutschlands. Der Außenminister ist da skeptischer. Und die Familie der Verteidigungsministerin spielt komplette Matches auf einer Wiese hinterm Haus nach.

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Die Kanzlerin geht auf Nummer sicher: Angela Merkel fliegt bereits zum allerersten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft zur Fußball-WM in Brasilien. Innen- und Sportminister Thomas de Maizière ist schon eine Spur mutiger und hat sich das Achtelfinale mit Deutschland vorgenommen, um das Team persönlich vor Ort anzufeuern. Und Verkehrsminister Alexander Dobrindt ist sich absolut sicher: "Jogis Jungs sind titelreif — wir werden Weltmeister und schaffen ein neues Sommermärchen in schwarz-rot-gold."

"Deutschland kommt ins Finale"

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In einer Umfrage unserer Redaktion im Bundeskabinett steht der CSU-Mann nicht alleine. — zumindest, was die Teilnahme der deutschen Mannschaft am Finale angeht. "Deutschland kommt ins Finale", sagt Justizminister Heiko Maas ohne Wenn und Aber voraus. Auch de Maizière hofft auf diese Besetzung, genauso wie Bildungsministerin Johanna Wanka — "trotz aller Unwägbarkeiten", wie sie hinzufügt. "Natürlich drücke auch ich unseren Jungs die Daumen und hoffe, dass sie es ins Finale schaffen", sagt Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.

Gesundheitsminister Hermann Gröhe wird Reus "schmerzlich vermissen". Aber er habe großes Vertrauen, dass die Mannschaftsärzte Lahm und Neuer rechtzeitig rundum fit bekommen. Dann stehe einer erfolgreichen WM nichts mehr im Weg. "Und ich freue mich auf das Finale am 13. Juli — mit deutscher Beteiligung", erklärt Gröhe.

Sehr viel zurückhaltender ist Außenminister Frank-Walter Steinmeier. "Heimvorteil unter der eigenen Sonne, Leidenschaft der Brasilianer für den Fußball und Gesetz der Serie bei Turnieren in Lateinamerika, das alles spricht für das Team des Gastgebers", lautet seine Analyse, die in den Tipp "Brasilien wird Weltmeister" mündet. Das Team werde es allen Gegnern auf dem Platz sehr schwer machen. Er bleibt gleichwohl zuversichtlich für die deutsche Mannschaft. "Unsere Mannschaft hat alle Chancen, weit zu kommen" — ob aber bis nach Rio am 13. Juli versieht der Außenminister mit einem Fragezeichen. Die Konkurrenz aus Europa und Lateinamerika sei groß. Gleichwohl bleibt er optimistisch: "Unsere Jungs haben das Zeug, es ganz weit zu bringen."

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Foto: dpa, geb nic

Steinmeiers diplomatische Tipp-Formel lässt Raum für Dynamik: "Das Erreichen des Halbfinales würde mich freuen, alles weitere hellauf begeistern", erläutert Steinmeier.

Das politische Geschäft nähert sich Ende Juni, also während der WM, traditionell einem Höhepunkt, da die Regierung vor der Sommerpause noch möglichst viel abräumen will. Trotzdem nehmen sich die Minister vor, möglichst viel mitzubekommen — Maas am liebsten mit seinen Söhnen zusammen, ansonsten, wo immer am Rande von Terminen gerade ein Fernseher verfügbar ist. Auch für de Maizière sind zumindest alle Spiele der deutschen Mannschaft ein TV-Muss. Ausgerechnet der Fußballfan und Namensvetter des WM-Siegers von 1974, Entwicklungsminister Gerd Müller, geht auf Distanz zu dem Spektakel in Brasilien. Er könnte einen Besuch seiner Entwicklungsprojekte mit Spielen in Brasilien leicht verknüpfen, hat auch eine Einladung vorliegen, reist aber demonstrativ nicht. Denn er fürchtet ein ähnliches "Desaster" wie in Südafrika: "Milliardeninvestitionen verkommen zu Ruinen und daneben darbt die Bevölkerung im Elend."

Mancher versucht aber auch, Fußball und Arbeit miteinander zu verbinden. So hat sich Gröhe entschieden, das erste Deutschlandspiel am Montag Abend zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Ministerium zu verfolgen. Auch von der Leyen hat sich alle Spiele der deutschen Mannschaft im Ministerkalender markiert. Leider stehe jetzt schon fest, dass sie nicht alle Vorrundenspiele zu Haus anschauen könne.

"Dort schauen wir sonst immer in großer, lauter Runde mit den Kindern und vielen Freunden", erläutert die Ministerin. Vor allem verweist sie auf ihren jüngsten Sohn, einem leidenschaftlichen Fußballer. "Wir haben eine große Wiese mit Toren hinter dem Haus — da werden komplette Matches nachgespielt", erzählt die Verteidigungsministerin.

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