Statistik-Guru sagt Aus voraus Trotz Neymar-Verletzung: Deutschland verliert Halbfinale

Düsseldorf · Bundestrainer Joachim Löw ist entspannt wie selten. Ein "sehr gutes Bauchgefühl" habe er, was das anstehende WM-Halbfinale gegen Brasilien (22 Uhr MESZ, im Live-Ticker) angehe. "Meine Vorfreude ist wahnsinnig groß. Unsere Mannschaft hat keine Angst", so Löw. Für den 54-Jährigen hat die deutsche Nationalmannschaft seit Wochen eine ganz besondere Energie. "Wir sind noch nicht fertig", stellte Löw klar.

Bundestrainer Joachim Löw ist entspannt wie selten. Ein "sehr gutes Bauchgefühl" habe er, was das anstehende WM-Halbfinale gegen Brasilien (22 Uhr MESZ, im Live-Ticker) angehe. "Meine Vorfreude ist wahnsinnig groß. Unsere Mannschaft hat keine Angst", so Löw. Für den 54-Jährigen hat die deutsche Nationalmannschaft seit Wochen eine ganz besondere Energie. "Wir sind noch nicht fertig", stellte Löw klar.

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Doch da irrt der Bundestrainer. Zumindest wenn es nach Nate Silver geht. Denn der Statistik-Guru vom US-Sender ESPN räumt der DFB-Auswahl in seinem Blog nur wenige Chancen für den Finaleinzug ein. Vor dem Turnier war Gastgeber Brasilien sowieso der klare Favorit für Silver. Bei seinen Berechnungen kombiniert der Bestseller-Autor ("The Signal and the Noise") die WM-Historie mit weiteren Fakten und Gegebenheiten wie dem Austragungsort und aktuelle Faktoren wie Verletzungen.

Brasilien hatte vor Turnierstart laut Silver eine knapp 45-prozentige Chance, Weltmeister zu werden. Dahinter folgten Argentinien (12,8) und Deutschland (10,9). Das Trio steht bekanntlich tatsächlich in der Runde der letzten Vier. Lediglich bei Titelverteidiger Spanien lag er wie nahezu jeder sogenannte Experte daneben, die Niederlande hatte er nicht wirklich auf der Rechnung.

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Foto: dpa

Neue Berechnung

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die "Selecao" nun im Halbfinale gegen Deutschland durchsetzt, lag zunächst bei 73 Prozent. Doch dann verletzte sich Superstar Neymar schwer, fällt mit einem Wirbelbruch wochenlang aus. Außerdem fehlt Kapitän Thiago Silva gelbgesperrt. Also rechnete Silver neu.

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Sein Fazit: Der Ausfall des Superstars hat natürlich eine Auswirkung, doch die mannschaftliche Geschlossenheit der Südamerikaner fängt Neymars Abstinenz ab. Natürlich könne man darüber diskutieren, ob Brasilien auf dem Papier ohne Neymar nun besser sei als Deutschland. Doch das wohl gewichtigste Pfund: Brasilien spielt zuhause, wo die "Selecao" seit 1975 kein Pflichtspiel mehr verloren hat.

Am Ende auch Weltmeister

Nach Silvers neuen Berechnungen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass Brasilien das Finale erreicht, bei 68 Prozent. Und dann werden die Gastgeber auch Weltmeister, ob nun gegen Argentinien (67 Prozent) oder die Niederlande (73).

Silver hatte bereits bei den beiden letzten US-Präsidentschaftswahlen sein Näschen bewiesen. 2008 sagte er 49 von 50 Bundesstaaten richtig voraus. Das renommierte Time Magazine wählte ihn im Jahr darauf zu den 100 wichtigsten Menschen der Welt. Vier Jahre später lag die Trefferquote dann bei 100 Prozent: 2012 sagte er 50 von 50 Bundesstaaten richtig voraus.

Hoffentlich irrt sich Silver zumindest diesmal.

(are)
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