Khedira äußert sich nach WM-Aus Erdogan-Affäre war im Team „großes Thema und wurde unterschätzt“

Hamburg · Sami Khedira hat nach dem Scheitern der deutschen Nationalmannschaft in der WM-Vorrunde ein überraschendes Eingeständnis gemacht. Der 31-Jährige räumte ein, dass das DFB-Team die Erdogan-Affäre unterschätzt habe.

 Sami Khedira spricht nach dem WM-Aus auch die Erdogan-Affäre an.

Sami Khedira spricht nach dem WM-Aus auch die Erdogan-Affäre an.

Foto: AFP/BENJAMIN CREMEL

Nach dem überraschenden WM-Aus hat Khedira gestanden, dass der Wirbel um die Bilder von Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan Einfluss auf die Mannschaft gehabt habe. Unterschätzt worden sei die Erdogan-Affäre, „dieses Thema hat man nicht ruhig bekommen“, sagte der Weltmeister von 2014. „Das möchte ich aber nicht als Ausrede für unser Ausscheiden gelten lassen.“

Von seiner Leistung bei der WM sei er selbst am meisten enttäuscht. „Ich habe nicht die Leistung gebracht, die notwendig gewesen wäre und die ich selbst von mir erwartet hätte. Das muss ich mir vorwerfen“, sagte der ehemalige Stuttgarter der „Bild“ und fügte an: „Kein einziger Spieler ist an sein Topniveau rangekommen. Aber ich will der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“

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Nach dem WM-Aus sei für ihn auch ein Rücktritt ein Thema. Er müsse jetzt erst mal alles für sich selber aufarbeiten. „Ich eine solche Entscheidung nicht aus der Emotion heraus treffen und auch nicht von den beiden Spielen abhängig machen“, sagte Khedira.

In Russland stand der Angestellte von Juventus Turin bei den Niederlagen gegen Mexiko (0:1) und Südkorea (0:2) in der Startformation und wurde jeweils nach einer Stunde nach schwachen Leistungen ausgewechselt. Beim Sieg gegen Schweden (2:1) kam er nicht zum Einsatz.

Ungeachtet des Scheiterns der deutschen in der WM-Vorrunde hat sich Khedira für eine Fortsetzung der Arbeit von Bundestrainer Joachim Löw ausgesprochen. „Er sollte bleiben, er hat jahrelang tolle Arbeit geleistet. Ich würde mir wünschen, dass Jogi weitermacht“, sagte der 31-Jährige in einem Interview mit der „Bild“.

Über seine eigene sportliche Zukunft in der Nationalmannschaft ist der Profi, der einst beim VfB Stuttgart seine Karriere begonnen hat, noch unschlüssig: „Ich muss erst alles aufarbeiten. Eine solche Entscheidung möchte ich nicht aus der Emotion heraus treffen. Ich nehme mir die Zeit.“

(old/togr/sid)
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