Norwegen - Deutschland: Einzelkritik zur WM-Quali 2018

Wir haben die deutschen Nationalspieler in der WM-Qualifikation in Norwegen bewertet.

Manuel Neuer Die meiste Arbeit hatte Deutschlands Nummer eins bei der Platzwahl. Erstmals hatte der 30 Jahre alte Münchner die DFB-Auswahl bei einem Länderspiel als offiziell ernannter Kapitän aufs Feld geführt. Anschließend durfte er einen insgesamt ruhigen Abend in Oslo genießen. Der Keeper wurde nicht ein einziges Mal ernsthaft geprüft, denn der eine gefährliche Schuss ging über seinen Kasten. Note: 3

Jonas Hector Der linke Außenverteidiger war neben Kimmich der einzige Akteur in der deutschen Elf, der zum WM-Titel 2014 nichts beigetragen hatte. Der Kölner konnte sich nicht wie erhofft ins Offensivspiel einschalten. Das war allerdings auch schwierig, weil sich der Favorit nahezu ausschließlich mit zehn Spielern in der Hälfte des Außenseiters aufhielt und die Räume somit ziemlich eng waren. Note: 3

Mats Hummels Der Neu-Münchner leistete sich zu Beginn der Partie einen groben Schnitzer. Den Ballverlust bügelte sein Nebenspieler Benedikt Höwedes für ihn aus. Bei Kimmichs Fehler wirkte Hummels’ Stellungsspiel nicht gerade optimal, auch wenn der Ball auf King abgefälscht war. Note: 4

Benedikt Höwedes Der Schalker wirkte in der wenig geforderten Defensive aufmerksamer und auch etwas stabiler als sein Nebenspieler. In den Spielaufbau schaltet er sich eigentlich nur selten ein, wohlwissend, dass das nicht seine Stärke ist. Das scheint er zu akzeptieren ganz nach dem Motto: Schuster bleib bei deinen Leisten. Aufgrund der drückenden Überlegenheit blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, als ungewohnt oft über die Mittellinie zu gehen. Note: 3

Joshua Kimmich Mit einem missratenen Klärungsversuch brachte der Münchner seine Kameraden Hummels und Neuer in Verlegenheit, doch der Schuss von King ging über das Tor Anschließend hatte der rechte Außenverteidiger reichlich Gelegenheit, sich an den Offensivaktionen zu beteiligen. Nach einer sehenswerten Kombination erzielte der 21-Jährige in seinem siebten Länderspiel sein erstes Tor. Aus halbrechter Position schloss er unmittelbar vor der Pause mit einem strammen Spannschuss erfolgreich ab. Note: 3

Sami Khedira Blieb cool, als es er unfair getroffen wurde und sein Gegenspieler gelb sah. Agierte unauffällig. Note: 3

Toni Kroos Der Madrilene ist im deutschen Spiel der Dreh- und Angelpunkt. Er unterbindet die Offensivversuche des Gegners, macht die Räume eng und schaltet nach der Balleroberung sofort um. Der erfahrene Nationalspieler wurde kaum gefordert, tat aber alles, was notwendig war. Note: 3

Mesut Özil Der Spielmacher bereitete das Führungstor von Müller und auch das Tor von Kimmich vor. Er leistete zudem ein großes Laufpensum. Note: 2

Julian Draxler Von dem Wolfsburger, der so gerne nach England gewechselt wäre, aber (vorerst) in der Autostadt bleiben muss, war nicht viel zu sehen. Als er dann nach dem Wechsel doch mal zum Torschuss kam, stand sein Özil im Weg. Note: 4

Thomas Müller Na endlich! War der Torjäger bei der Europameisterschaft leer ausgegangen, so traf er im ersten Spiel der Weltmeisterschafts-Qualifikation nach 15 Minuten ins Schwarze. Und es war ein typisches Müller-Tor – er rappelte sich zum Nachschuss auf und machte seinem Ruf als WM-Torjäger alle Ehre. Bei seinem zweiten Treffer kam er frei zum Kopfball. Note: 2

Mario Götze In München ausgemustert, in Dortmund nur auf der Ersatzbank – doch Bundestrainer Jogi Löw hält dem Mann die Treue, der bei der WM 2014 im Finale gegen Argentinien den entscheidenden Treffer erzielte. War aber auch gestern wieder in der Spitze auf sich allein gestellt und konnte seine Stärken nicht einbringen. Note: 4