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Nach Eklat um Erdogan-Treffen Özil und Gündogan besuchen Bundespräsident Steinmeier

Berlin · Nach ihren umstrittenen Fotos mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan kam es in Berlin zu einem Treffen mit Bundestrainer Joachim Löw und der DFB-Spitze. Danach statteten sie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einen Besuch ab.

 Ilkay Gündogan und Mesut Özil im Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Ilkay Gündogan und Mesut Özil im Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Foto: dpa/Guido Bergmann

"Ilkay Gündogan und Mesut Özil haben den Wunsch geäußert, mich zu besuchen. Beiden war es wichtig, entstandene Missverständnisse aus dem Weg zu räumen", sagte Steinmeier: "Wir haben lange gesprochen, über Sport, aber auch über Politik."

Zuvor hatten Gündogan und Özil, die nach DFB-Angaben ihren Urlaub für die Zusammenkunft unterbrochen hatten, ein Gespräch mit Löw, DFB-Präsident Reinhard Grindel, Manager Oliver Bierhoff und Generalsekretär Friedrich Curtius geführt.

"Beide haben uns gegenüber versichert, dass sie mit dieser Aktion kein politisches Signal senden wollten. Gleichzeitig haben die Spieler vermittelt, dass sie auf und neben dem Spielfeld für unsere Werte stehen und sich damit identifizieren", sagte Grindel und fügte an: "Es verdient Respekt und Anerkennung, dass Mesut Özil und Ilkay Gündogan persönlich die Irritationen ausräumen wollten. Genauso sage ich aber auch, dass dieser offene und ehrliche Austausch mit den Spielern für uns als DFB wichtig war."

Özil und Gündogan hatten Erdogan am Sonntag in London getroffen und bei einem Fototermin signierte Trikots ihrer Vereine FC Arsenal bzw. Manchester City überreicht. Damit lösten sie großen Wirbel aus. Gündogan erklärte dies mit einer Geste der Höflichkeit.

"Danke an den Bundespräsidenten und den DFB, dass sie uns heute empfangen haben. Nach all den Berichten in dieser Woche bin ich froh, dass wir uns persönlich aussprechen konnten", sagte Gündogan und ergänzte: "Ich habe ihnen gesagt, dass ich mich zu Deutschland und der deutschen Nationalmannschaft bekenne, aber durch meine Familie auch eine türkische Seite in mir habe. Ab jetzt soll es endlich wieder um das gehen, was wir am besten können: Fußball! Und nicht mehr um Politik."

Löw hatte beide Spieler am vergangenen Dienstag in den vorläufigen Kader für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) berufen. Für den DFB ist die Sache damit vor dem am Mittwoch in Südtirol beginnenden WM-Trainingslager vom Tisch.

"Ich kenne beide Spieler schon seit Jahren und weiß, wie sehr sie sich mit der Nationalmannschaft und unseren Werten in Deutschland identifizieren. Mesut und Ilkay sind nicht nur aufgrund ihrer Entscheidung, für Deutschland spielen zu wollen, weiterhin gute Botschafter für Integration", sagte Bierhoff und fügte an: "Integration ist und bleibt in unserer Gesellschaft weiter eine riesige Aufgabe und tägliche Herausforderung, was Toleranz und Aufeinander-Zugehen bedeutet. Unsere Aufgabe ist es, mit der Mannschaft und dem Fußball diese Arbeit zu unterstützen."

Steinmeier hatte zum Abschied noch einen Auftrag für Özil und Gündogan. "Und mit Deutschland werden Sie Weltmeister", sagte der Bundespräsident.

(SID)
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