BVB-Profi fehlt in Russland Götze ist der große Verlierer im DFB-Team

Dortmund · Im WM-Finale 2014 in Rio war er noch der umjubelte Held mit dem Tor zum Titel. Beim Turnier 2018 in Russland fehlt Mario Götze im Kader des DFB-Teams.

Mario Götze ist der große Verlierer im DFB-Team
Foto: dpa/Maja Hitij

Helmut Rahn, Gerd Müller, Andreas Brehme und Mario Götze haben Deutschland mit ihren Toren zu den vier Weltmeistertiteln geschossen. Götze ist der Einzige, der wegen seiner Leistungen das nächste WM-Turnier verpasst. Rahn war 1958 in Schweden dabei, Müller beendete 1974 nach dem Finale von München und dem 2:1 gegen Holland seine Nationalmannschaftskarriere, Brehme (1990 Siegtorschütze im Finale gegen Argentinien) spielte noch die WM in den USA 1994.

Auch deshalb ist Götze einer der ganz großen Verlierer bei der Nominierung des vorläufigen WM-Kaders. Noch gibt es Fürsprecher für den Dortmunder Mittelfeldspieler, und natürlich ist BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke einer von ihnen. Er verweist im Gespräch mit unserer Redaktion darauf, dass sich Götze „im besten Fußballeralter“ befinde. Tatsächlich ist er erst 25 Jahre alt. Das vergisst man leicht, weil Götze schon als sehr junger Kerl große Auftritte auf der internationalen Bühne hatte. Schon vor acht Jahren urteilte der damalige DFB-Direktor Matthias Sammer, Götze sei „eines der größten Talente, das der DFB je hatte“.

Dem äußerst schnellen Aufstieg folgte aber auch früh eine längere Phase der Stagnation. Nach seinem Wechsel zu Bayern München 2013 geriet seine Karriere ins Stocken, er wurde in drei Jahren beim Rekordmeister nie ein unumstrittener Stammspieler und litt unter zahlreihen Verletzungen. Nachdem er 2016 zu Borussia Dortmund zurückgekehrt war, stellten die Klubärzte eine Stoffwechselerkrankung fest, die sie für den tieferen Grund der Verletzungsanfälligkeit hielten.

Seit dieser Saison steht Götze wieder im Aufgebot des BVB. Seine beste Form aber hat er bislang nicht erreicht. Und es ist durchaus die Frage, ob er seine großen Möglichkeiten noch einmal ausschöpfen wird. Der Glaube an das erstaunliche Talent war zumindest vor vier Jahren beim Bundestrainer ungebrochen. Legendär ist seine Aufforderung an den Einwechselspieler Götze im WM-Finale von Rio gegen Argentinien. „Zeig’ der Welt, dass du besser bist als Messi“, sagte Joachim Löw. Götze war auf jeden Fall treffsicherer als Messi in diesem Spiel. Sein Tor zum 1:0 war eine Meisterleistung. Das ist allerdings lange her.

(pet)
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