Kampf um WM-Stammplätze Podolski und Schürrle empfehlen sich für die Startelf

Mainz · In der Offensive sind vier Plätze zu vergeben. Um sie ist in der deutschen Nationalmannschaft ein Mehrkampf in vollem Gange.

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Einen Seitenhieb auf die wankelmütigen Medien konnte sich Lukas Podolski nach seinem gelungenen Jubiläumsspiel nicht verkneifen. "Vor zwei Wochen wurde ich noch gefragt, ob ich überhaupt bei der WM dabei sein werde. Und jetzt heißt es, ich stehe in der Startelf...", sagte der 29-Jährige, der mit seiner bärenstarken Vorstellung beim 6:1 (0:0) der Nationalmannschaft bei der WM-Generalprobe gegen Armenien den Konkurrenzkampf in der Offensive noch einmal richtig angeheizt hat.

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Foto: dpa, te hak

Der sportlich schon mehrfach totgesagte Podolski hält nach seinem Treffer (71.) und seinen drei Torvorlagen exakt zehn Jahre nach seinem Länderspieldebüt (0:2 in Kaiserslautern gegen Ungarn) auf einmal wieder die besten Karten in der Hand.

Löw lobt Podolski

"Wenn Lukas seine Dynamik entwickelt, seine Schnelligkeit ausspielt und in die Tiefe geht, ist er kaum zu halten", sagte Bundestrainer Joachim Löw über "Poldi", der in seinem 114. Länderspiel sein 47. Tor erzielte. Damit schloss er zu Rudi Völler und Jürgen Klinsmann auf. Nur noch Klose, Gerd Müller und Joachim Streich liegen in der Torjägerliste vor dem Profi des FC Arsenal: "Da kann ich mir jetzt schön die Statistik-Heftchen angucken."

Marco Reus verletzt sich bei 6:1 gegen Armenien: Pressestimmen
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Deutschland - Armenien: Pressestimmen

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Foto: RPO

Neben Podolski durfte sich auch der agile Torschütze Schürrle (52.) vom FC Chelsea über ein Sonderlob des Bundestrainers freuen. "Andre und Lukas haben auch schon beim Training und den Trainingsspielen gegen die U20 einen guten Eindruck gemacht. Sie sind körperlich sehr dynamisch, sehr stark", äußerte Löw: "Man hat das Gefühl, dass sie in England, in dieser körperlich sehr robusten und intensiven Liga, zugelegt haben."

Da Podolski, Schürrle ("Ich bin fit und kann mein Spiel so durchziehen, wie ich es will") und der neue Rekordtorschütze Klose (76.) Ausrufezeichen gesetzt haben, wird es für die anderen Anwärter eng. Dass Götze gegen die stark abbauenden Armenier zweimal traf (82. und 89.), dürfte dem 22-Jährigen keinen entscheidenden Vorteil verschaffen. Allerdings spielte Müller wenig effektiv, Özil konnte zumindest ein paar Akzente setzen.

Für Müller ist das Rennen aber noch lange nicht gelaufen. "Keiner braucht nach einer guten Leistung abzuheben oder nach einer schlechten im Boden zu versinken", antwortete der Münchner auf die Frage, ob man Podolski in der Kabine wieder einfangen musste.

"Man wird nicht mit elf Spielern Weltmeister"

Ohnehin betonten alle Beteiligten, dass alle Offensivkräfte gebraucht werden. "Man wird nicht mit elf Spielern Weltmeister. Da ist es gerade in der Offensive ein kleines Plus, dass alle so langsam gut in Form kommen", sagte Löw: "Wichtig wird sein, dass wir immer Spieler bringen können, die Akzente setzen können, die etwas bewegen, Frische ins Spiel bringen und die körperlich stark sind."

Ähnlich sieht es Kapitän Philipp Lahm: "Man hat gesehen, dass wir die Spieler von der Bank brauchen. Sie geben neuen Schwung und können Spiele entscheiden. Das wird in Brasilien sehr wichtig sein."

Richtig wichtig in Südamerika zu sein — das ist Podolskis Plan. "Ich versuche, bereit zu sein. Wenn ich von der Bank komme, habe ich keine Probleme damit", sagte die rheinische Frohnatur: "Es gilt, gegen Portugal da zu sein." Eine Erklärung für seine derzeitige Topform hat der Wahl-Londoner auch: "Ich war am Saisonende gut drauf. Diesen Schwung habe ich mitgenommen. Zudem hatte ich lange keine Verletzung."

(sid)
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