Fußball-WM in Südafrika Löw sorgt sich um Torhüter und Stürmer

Düsseldorf (RPO). Seit Wochen bereiten Joachim Löw seine Torlos-Stürmer Lukas Podolski und Miroslav Klose Kopfzerbrechen, seit Sonntag hat der Bundestrainer aber noch ein Problem mehr. Denn ausgerechnet die drei Nationaltorhüter, auf die sich Löw für die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) festgelegt hat, präsentierten sich außer Form.

WM 2010: der DFB-Kader
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Vor allem dem Leverkusener Rene Adler, dessen Inthronisierung als neue Nummer eins am Mittwoch kommender Woche im Länderspiel-Klassiker gegen Argentinien erwartet worden war, leistete sich in Bremen zum wiederholten Male in dieser Saison einen Anfängerfehler.

Und auch seine beiden Konkurrenten Manuel Neuer (Schalke 04) und Tim Wiese (Werder Bremen) wirkten bei ihren jüngsten Auftritten alles andere als sicher. "Das bereitet mir keine Sorgen. Alle drei spielen eine starke Saison", erklärte Löw mit Blick auf die Schlussleute zwar kurz vor seinem Abflug nach Sun City, wo er bis Donnerstag an einem WM-Workshop teilnimmt, glauben konnte man es ihm aber nicht.

Bestärkt wird der 50-Jährige allerdings von Deutschlands Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer, der bei Sky sagte: "Über diese Position brauchen wir uns keine Gedanken machen. Ob Adler, Neuer oder Wiese - da ist kein großer Unterschied."

Löw wird für das letzte Länderspiel der DFB-Auswahl vor der WM-Nominierung alle drei Schlussleute einladen, um Ärger zu vermeiden. Am Freitag wird das Aufgebot für den Klassiker bekannt gegeben. Wer gegen die von Diego Maradona trainierten Gauchos zwischen den Pfosten stehen wird, ist seit Sonntag aber wieder völlig offen.

Dies gilt auch für die Baustelle Angriff, wo am vergangenen Wochenende nur der Stuttgarter Cacau mit seinem Viererpack in Köln und der Münchner Shootingstar Thomas Müller mit seinem Treffer in Nürnberg Eigenwerbung betreiben konnten. Sorgen macht sich Löw vornehmlich um den WM-Sturm Podolski/Klose.

Vor allem Podolski, der in dieser Saison nur einen Treffer vorzuweisen hat und mittlerweile seit 1300 Minuten in der Liga nicht mehr getroffen hat, wird dreieinhalb Monate vor dem WM-Start zum Problemfall. Und auch Bayern-Edelreservist Klose hätte derzeit keine echte Startberechtigung in der Nationalelf.

"Lukas und Miroslav haben in der Nationalmannschaft immer ihre Leistung gebracht und regelmäßig getroffen", sagt aber Löw, der bei seiner Planung für den Sturm kurzfristig wohl noch einmal umplanen muss. Bayer-Torjäger Stefan Kießling und Münchens Stürmer Mario Gomez sind wohl neben Klose gesetzt.

Der Leverkusener Patrick Helmes, der beim Tabellenführer nach seinem auskurierten Kreuzbandriss nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinauskommt, ist derzeit kein Thema mehr. Cacau ist durch seine Gala in Müngersdorf wieder eins geworden, im Vorteil scheint aber Thomas Müller zu sein. Der offensive Mittelfeldspieler, der ebenso wie der Leverkusener Toni Kroos gegen Argentinien auf sein Debüt in der DFB-Auswahl hoffen darf, trifft regelmäßig und tritt auch als Vorlagengeber in Erscheinung.

Bayern-Leihgabe Kroos könnte im Mittelfeld für Belebung sorgen, wo derzeit nur DFB-Kapitän Michael Ballack vom FC Chelsea und Bastian Schweinsteiger gesetzt sind. Thomas Hitzlsperger ist nach seinem Absturz beim VfB Stuttgart auch bei seinem neuen Klub Lazio Rom noch nicht angekommen, Mesut Özil läuft bei Werder Bremen seiner starken Form aus der Hinrunde hinterher und Simon Rolfes wird es nach seiner Knie-OP kaum noch zum Kap der Guten Hoffung schaffen.

Eine neue Chance gegen Argentinien könnte Marcell Jansen vom Hamburger SV erhalten, während dessen Klubkollege Piotr Trochowski um seine WM-Teilnahme bangen muss. Jansen könnte auf die linke Seite der Viererkette rücken, Lahm dann auf seiner Lieblingsposition rechts spielen, die auch Jerome Boateng bekleiden kann. Während Per Mertesacker in der Innenverteidigung gesetzt ist, wird dessen Partner nach der Verletzung von Heiko Westermann fieberhaft gesucht. Anwärter für diesen Posten sind derzeit der Berliner Arne Friedrich und der Stuttgarter Serdar Tasci.

(SID/spo)
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