Kommentar zur gelungenen WM-Quali Löw liefert sein Meisterstück

Moskau (RP). Joachim Löw hat auf der ganzen Linie gesiegt. Der Bundestrainer ist mehrmals ein hohes Risiko eingegangen, nicht nur, indem er den Bremer Sommermärchen-Veteranen Torsten Frings aus dem Kader verbannte.

Hier schießt uns Klose zur WM 2010
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Er hat sich zudem mit seiner mitunter etwas belehrenden Art nicht nur Freunde gemacht. Und er hat der Nationalmannschaft ausgerechnet in einer entscheidenden Phase der WM-Qualifikation ein neues System verpasst, das seit Jahren zementierte 4-4-2 in den Aktenschrank der Geschichte gelegt.

Die Gefahr des Scheiterns war groß, aber es ist nicht eingetreten. Auf Frings‘ angestammter Position neben Michael Ballack im zentralen Mittelfeld hat Löw die richtige Wahl getroffen: Simon Rolfes erfüllte seine taktische Aufgabe, den brandgefährlichen Andrej Arschawin schon im Mittelfeld in Empfang zu nehmen, mit Bravour. Dazu setzte der Leverkusener auch noch Akzente, vor allem mit seinem Zweikampfverhalten.

Das neue System, das vom variablen, schnellen und blitzgescheiten Spiel Mesut Özils lebt, hat sich unter schwierigsten Bedingungen gegen eines der spielstärksten Teams der Welt bewährt.

Und ob Löw dieses System nun 4-3-3 nennt (weil er gern die Außen als Stürmer mitzählt) oder ob alle anderen ein 4-2-3-1 darin sehen, ist nicht mehr als eine Randnotiz der Fußball-Historie.

Der Nimbus ist erhalten geblieben. Deutschland bleibt in Auswärtsspielen der WM-Qualifikation ungeschlagen, ist wieder bei einer WM-Endrunde dabei. Wie immer, wenn es weltpolitisch möglich war. Nur darauf kam es an ­ und deshalb ist Joachim Löw trotz aller Kritik im Vorfeld der große Sieger der WM-Qualifikation.

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