Angeblich perfekt Löw holt Butt als dritten WM-Torwart

Köln (RPO). Der 35 Jahre alte Jörg Butt vom designierten deutschen Meister Bayern München wird angeblich als dritter deutscher Torwart mit zur WM nach Südafrika reisen.

Das ist Hans-Jörg Butt
9 Bilder

Das ist Hans-Jörg Butt

9 Bilder

Dies berichtet Bild.de mit Berufung auf DFB-Kreise. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wollte am Mittwoch keine Stellungnahme zu dieser Personalie abgeben und verwies auf die Pressekonferenz am Donnerstag (12 Uhr /Live-Ticker).

Am Vortag hatte der als Nummer eins vorgesehene Leverkusener Rene Adler wegen einer anstehenden Rippen-Operation seine Teilnahme an der WM absagen müssen. Der bald 36 Jahre alte Torhüter ist die logische Wahl für die Position der nationalen Nummer 3 hinter Manuel Neuer von Schalke 04 und Tim Wiese von Werder Bremen.

Es ist schon das zweite Mal, dass Butt bei einer Weltmeisterschaft in diese Rolle schlüpft. Beim Turnier 2002 in Südkorea und Japan war der gebürtige Oldenburger stiller Begleiter von Oliver Kahn und Jens Lehmann. Er selbst hat 2000, 2002 und 2003 auch schon drei Mal im deutschen Tor gestanden: für insgesamt 135 Minuten.

Unverhofft kommt oft

Butt, der beim FC Bayern nur als Nummer zwei in die Saison startete, dann aber nach drei Bundesliga-Spieltagen Michael Rensing zwischen den Pfosten verdrängte, hat im reifen Alter von 35 Jahren die erfolgreichste Saison seiner Karriere hingelegt.

Er wird am Samstag in Berlin erstmals in seiner Karriere die Meisterschale in den Händen halten, eine Woche später an gleicher Stelle vielleicht auch noch den DFB-Pokal, und am 22. Mai in Madrid womöglich noch die Trophäe für den Gewinner der Champions League. Und er wird ein zweites Mal zu einer Fußball-Weltmeisterschaft fahren.

Vor allem bei Borussia Dortmund stieß dies auf großes Unverständnis. "Die Entscheidung für Jörg Butt kann ich nicht nachvollziehen", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc der Bild-Zeitung: "Für mich wäre es logisch gewesen, Roman Weidenfeller mitzunehmen. Er hat in dieser Saison und in der Saison davor hervorragende Leistungen gebracht. Zudem ist er sportlich und menschlich gereift."

Nationalspieler Philipp Lahm, Teamkollege von Butt in München, brach dagegen eine Lanze für seinen Schlussmann. "Die Erfahrung spricht für ihn", sagte Lahm: "Er könnte der Mannschaften helfen, aber letztendlich muss er selbst entscheiden, ob er mitfährt." So oder so müsse man sich in Deutschland "keine Sorgen um die Torhüter machen".

Bundestrainer Löw wird am Donnerstag um 12 Uhr seinen — zunächst noch 30 Spieler umfassenden Kader — der Öffentlichkeit präsentieren. Am 1. Juni muss Löw dann endgültig die 23 Spieler für die Weltmeisterschaft in Südafrika benennen.

(SID/can)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort