Löw benennt Kader für letzte Tests Gute Karten für Kießling, Müller und Hunt

Frankfurt/Main (RPO). Die abschließenden zwei Länderspiele des Jahres 2009 stehen bevor. Am Freitag wird Bundestrainer Joachim Löw sein Aufgebot für die Partien gegen Chile am 14. November und gegen die Elfenbeinküste am 18. November in Gelsenkirchen benennen. Dabei haben drei zuletzt starke Offensivspieler gute Chancen im Hinblick zur WM 2010 eine Bewährungsprobe zu erhalten.

Thomas Müller bei der EM 2021: Bayer, WM-Torjäger, Weltmeister - Portrait
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Während Löw die erste Nominierung von Bundesliga-Top-Torjäger Stefan Kießling (Bayer Leverkusen) seit neun Monaten bereits in der vergangenen Woche angekündigt hatte, verdichten sich derzeit auch die Zeichen, dass die Youngster Thomas Müller (Bayern München) und Aaron Hunt (Werder Bremen) zum Aufgebot gegen die beiden starken WM-Teilnehmer zählen.

Druck auf die Stürmer

"Ich werde dem ein oder anderen eine Chance geben, sich in der Nationalmannschaft zu beweisen", sagte Löw, der damit im Angriff auch den Druck auf die arrivierten Stürmer Miroslav Klose, Mario Gomez (beide Bayern München) und Lukas Podolski (1. FC Köln) erhöht, dem SID. Der Stuttgarter Cacau fehlt zudem verletzungsbedingt, sodass Kießling, Müller und Hunt offenbar eine echte Chance haben, sich noch einmal in den Kreis der WM-Kandidaten zu spielen.

Den schwierigsten Part hat dabei der Leverkusener Kießling, der die Torjägerliste der Bundesliga zwar nach elf Spieltagen mit sieben Treffern anführt, als Mittelstürmer in den kommenden sechs Monaten jedoch an Klose und Gomez vorbeiziehen muss, um eine realistische WM-Chance zu haben. Da haben Hunt und Müller bessere Karten, da sie in der Offensive flexibler eingesetzt werden können und weder Cacau noch Podolski derzeit zu überzeugen wissen.

Lob für Müller und Hunt

Zuletzt war Löw bereits voll des Lobes über Müller und Hunt. "Ein guter Spieler, der jetzt verletzungsfrei ist und konstant auf hohem Niveau spielt", sagte Löw über Hunt. Münchens Shootingstar Müller hatte Löw bereits zuvor über den grünen Klee gelobt und sich deshalb sogar kurzzeitig den Zorn von Bayern-Manager Uli Hoeneß zugezogen, der den 20-Jährigen lieber erst im März 2010 im DFB-Trikot gesehen hätte.

Doch davon lässt sich der 49 Jahre alte Bundestrainer nicht beeinflussen. Vielmehr will Löw die letzte Chance in diesem Jahr nutzen, um sich noch einmal ein Bild über mögliche Alternativen zu verschaffen. Dabei liegt sein Hauptaugenmerk wohl auf der Offensive, weshalb der zuletzt kostant gut spielende Innenverteidiger Holger Badstuber von Bayern München eher keine Chance mehr hat, auf den WM-Zug mitaufzuspringen.

Wenige Chancen auf eine WM-Teilnahme wurden zuletzt auch dem Bremer Keeper Tim Wiese eingeräumt, der gegen Chile in Köln sein erstes Spiel für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) von Beginn an absolvieren wird. "Ich kann nicht mehr tun, als meine Leistung zu bringen. Natürlich werde ich alles dafür tun, mit zur WM zu fahren", sagte Wiese, der sich für sein DFB-Startelf-Debüt von seinem Ausrüster extra seine Glückshandschuhe mit der deutschen und der chilenischen Flagge hat bedrucken lassen. Beim zweiten Spiel gegen die Elfenbeinküste wird Manuel Neuer von Schalke 04 im DFB-Tor stehen. Als dritter Torwart wird voraussichtlich der wiedergenesene Robert Enke von Hannover 96 eingeladen.

Offen ist derzeit auch noch, wie viele Zuschauer die beiden letzten Heim-Länderspiele des Jahres verfolgen werden. Nach den zuletzt enttäuschenden Auftritten des Vize-Europameisters in Testspielen läuft der Vorverkauf derzeit noch schleppend. Für das Spiel gegen Chile in Köln wurden bislang 32.000 Karten abgesetzt, für die Partie gegen die Ivorer in Gelsenkrichen 16.000.

Offen ist weiterhin zudem, wo die DFB-Auswahl die Vorbereitung auf die WM 2010 in Südafrika absolvieren wird. Unmittelbar vor der WM wird die Nationalmannschaft ein Trainingslager in Österreich oder der Schweiz aufschlagen. Davor ist noch ein mehrtägiges Regenerationstrainingslager mit Frauen und Kindern auf Sardinien oder Mallorca geplant. Eine endgültige Entscheidung ist nach DFB-Angaben vom Donnerstag noch nicht gefallen.

(SID/rüb)
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