WM 2014 in Brasilien DFB-Elf droht eine Hammergruppe

London · Das Länderspieljahr endet für Bundestrainer Joachim Löw erst bei der Auslosung im brasilianischen Badeort Costa do Sauipe.

WM 2014: Diese 23 Spieler wurden mit Deutschland Weltmeister
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Diese 23 Spieler wurden in Brasilien Weltmeister

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Mit dem Klassiker gegen England hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft die Länderspiele 2013 abgeschlossen (die Begegnung war gestern Abend bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht beendet). Doch der spannendste Teil des Jahres steht Bundestrainer Joachim Löw erst noch bevor. Am 6. Dezember (17 Uhr MEZ) steigt die Auslosung für die WM 2014 in Brasilien, wobei dem DFB-Team eine Hammergruppe droht.

Zudem sollen endlich die Planungen für das Turnier vom 12. Juni bis 13. Juli zu einem positiven Ende gebracht werden. Löw wird zusammen mit Teammanager Oliver Bierhoff eine Abordnung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) anführen, die schon am 3. Dezember nach Südamerika fliegen wird. Nach der Zeremonie in Costa do Sauipe will die DFB-Delegation auch die seit Monaten diskutierte Frage des Basis-Quartiers bei der WM klären.

Zur Auswahl stehen nach mehreren Vorbesichtigungen — Bierhoff und Co. waren insgesamt 26 000 Kilometer gereist und hatten acht Quartiere unter die Lupe genommen — noch eine Hotelanlage in Salvador und eine Unterkunft in Sao Paolo. Die Entscheidung hängt nun davon ab, in welche Gruppe Deutschland gelost wird.

Sicher ist bisher nur, dass die DFB-Auswahl als Gruppenkopf gesetzt ist. Trotzdem sind auf dem Weg in die K.o.-Runde ganz schwere Gegner möglich. Da der Weltverband Fifa die Töpfe erstmals nach der Weltranglisten-Position einteilt, wären auch Erzrivale Niederlande, Angstgegner Italien oder England als Vorrunden-Konkurrenten möglich.

Löw ist dieser Umstand aber offenbar gleichgültig. "Wir nehmen es, wie es kommt. Wir haben keine Wunschgegner. Wenn Deutschland in ein Turnier geht, will man immer den maximalen Erfolg", sagte der 53-Jährige vor dem England-Spiel am Dienstagabend im Wembley-Stadion.

Schon bei der Europameisterschaft 2012 habe Deutschland eine Gruppe mit Portugal, den Niederlanden und Dänemark meistern müssen, "die nicht viel stärker sein konnte. Wir haben die Situation aber gut angenommen". Neben Gastgeber Brasilien sind Weltmeister Spanien, Deutschland, Argentinien, Kolumbien, Belgien, Uruguay und die Schweiz auf den Plätzen eins bis sieben der Fifa-Weltrangliste gesetzt. In den weiteren drei Töpfen sind jeweils acht Teams.

Dabei werden neben sportlichen auch regionale Kriterien herangezogen. US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann, mit seinem Team auch ein möglicher Kontrahent der Deutschen, hatte den neuen Modus zuletzt schon heftig kritisiert: "Das ist unausgewogen und wird jede Menge Fragezeichen und viele Diskussionen hervorrufen." Wenn man den ersten Lostopf betrachten würde, "dann denkt man ein bisschen darüber nach, ob das der richtige Weg ist". Es werde "einige Killergruppen geben".

Um bei der WM auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, wird Löw nichts dem Zufall überlassen. Der Weg zum lange ersehnten Titel beginnt am 13. Mai mit einem Benefizspiel in Mainz gegen Polen. Vom 20. bis zum 30. Mai bezieht das DFB-Team ein Trainingslager in St. Leonhard in Südtirol. Anders als zuletzt sind Spielerfrauen und -freundinnen diesmal nicht erwünscht, um die Konzentration möglichst hoch zu halten. Offen ist noch der Gegner für den letzten Test auf deutschem Boden am 31. Mai oder 1. Juni in Mönchengladbach.

Schon am 4. Juni beginnt für die DFB-Stars dann ihre große Südamerika-Tour. Erste Station ist möglicherweise Uruguay mit einem Länderspiel gegen den zweimaligen Weltmeister. Die DFB-Stars sollen möglichst lange vor Turnierbeginn Zeit haben, um sich auf die "ganz besonderem Umstände" (Löw) einstellen zu können. Immer wieder betonte der Bundestrainer in den vergangenen Wochen, wie schwierig so eine Veranstaltung in Südamerika in Bezug auf das "extreme Klima", aber auch die langen Flugreisen sei: "In Brasilien ticken die Uhren anders als in Europa."

Die Anreise ins Quartier nach Brasilien hängt dann davon ab, wann das erste Gruppenspiel ansteht, soll aber zwischen dem 7. und 11. Juni erfolgen. Klar ist bisher nur, welche Kriterien die Unterkunft für die deutsche Nationalmannschaft erfüllen muss: perfekte Trainingsbedingungen, ein Flughafen in der Nähe, eine möglichst zentrale Lage und vor allem eine gute Atmosphäre vor Ort .

(sid)
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