Drei Bayer-Profis kämpfen um WM-Platz Bewährungsprobe gegen Teamkollegen

Leverkusen · Wenn Deutschland am Samstag auf Österreich trifft, sind gleich fünf Profis der Werkself mit von der Partie, drei davon auf Seiten des DFB. Es ist die letzte Gelegenheit, sich für den endgültigen WM-Kader zu empfehlen.

Julian Brandt (rechts) kämpft um einen Platz im WM-Kader von Bundestrainer Joachim Löw.

Julian Brandt (rechts) kämpft um einen Platz im WM-Kader von Bundestrainer Joachim Löw.

Foto: dpa/Christian Charisius

Die deutschen Nationalspieler des kämpfen derzeit im Trainingslager in Südtirol um ihren Platz in der Mannschaft. Am Montag gibt Bundestrainer Joachim Löw den endgültigen Kader für die Weltmeisterschaft in Russland bekannt. Vorher gibt es ein letztes Testspiel: Am Samstag um 18 Uhr spielt die Auswahl des DFB in Klagenfurt gegen Österreich.

Der Einsatz von Julian Brandt scheint wahrscheinlich, auch Jonathan Tah könnte angesichts der Tatsache, dass Mats Hummels nicht nach Klagenfurt mitreist und Jérôme Boateng nach seiner Oberschenkelverletzung noch im Aufbautraining ist, Spielzeit mit dem Adler auf der Brust erhalten. Es wäre für den 22-jährigen Innenverteidiger die letzte Chance, sich für den WM-Kader zu empfehlen. Bernd Leno wird hingegen wohl vorerst von der Bank verfolgen müssen, wie Manuel Neuer sein Comeback als Nummer eins des DFB bestreitet.

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Auf der Gegenseite stehen zwei alte Bekannte voraussichtlich in der Startformation Österreichs. Sowohl Aleksandar Dragovic, der nach seiner Leihe zu Leicester City nebst nicht gezogener Kaufoption zu Bayer 04 zurückkehren wird, als auch Julian Baumgartliner stehen in Klagenfurt auf dem Rasen, um ihren Leverkusener Teamkollegen das Leben möglichst schwer zu machen. Gut möglich, dass es zu einigen direkten Duellen auf dem Platz kommt. Auch auf der Trainerbank der Gastgeber sitzt ein alter Bekannter der Werkself: Franco Foda trainiert seit Anfang des Jahres die Auswahl des Nachbarn. Von 1990 bis 1994 schnürte er für Leverkusen die Fußballschuhe, wo er 1993 den DFB-Pokal gewann.

DFB-Poster sorgt für Aufregung

Für Unruhe sorgte derweil der Verband, weil er vor einigen Tagen ein verräterisches Foto veröffentlichte. Zu sehen sind 23 Spieler der Nationalmannschaft inklusive ihres in Gebärdensprache dargestellten Namens. Kevin Trapp, Sebastian Rudy und Nils Petersen sind nicht dabei, obwohl der endgültige Kader noch nicht offiziell bekanntgegeben ist. Demnach ebenfalls nicht im Aufgebot ist Jonathan Tah. Das sei aber kein Hinweis auf den finalen WM-Kader, betonte nicht nur der angefressen wirkende Teammanager Oliver Bierhoff nach der Panne.

Rudi Völler wünscht sich freilich, dass alle nominierten Spieler der Werkself zur WM fahren - auch, weil am Freitag, 8. Juni, in der BayArena das letzte Testspiel des DFB vor dem Turnier ansteht (19.30 Uhr). "Wir drücken die Daumen, dass alle drei in Russland dabei sind. Verdient hätten sie es aufgrund ihrer Qualität und ihrer Leistung in der Saison auf jeden Fall", betont der Weltmeister von 1990, der im Juli Bayers Sportgeschäftsführer wird. Die Nominierung des Trios sei aber so oder so ein Beleg für die gute Arbeit in Leverkusen: "Wenn man bedenkt, wer alles zuhause bleiben musste, ist es ein Erfolg, drei Spieler im vorläufigen Kader zu haben." Er freue sich "total" auf die WM.

Das hat der 58-Jährige wohl mit den Leverkusener Spielern des DFB-Teams gemeinsam - ebenso, wie die Hoffnung, das möglichst alle drei mit nach Russland fahren.

(RP)
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