Deutsche Hooligans pöbeln in Tschechien Chaoten beschämen ein ganzes Land

Meinung · Eine Gruppe Wirrköpfe hat es mal wieder geschafft, das Ansehen eines ganzen Landes in Misskredit zu bringen. Dass rund 200 Chaoten im deutschen Fanblock den Führungstreffer des Leipzigers Timo Werner mit beleidigenden Rufen in dessen Richtung quittierten, gehört ja noch zum Standard-Repertoire.

Twitter schimpft über deutsche Hooligans in Prag
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Foto: afp

Aber in eine Schweigeminute des tschechischen Verbandes hinein "Scheiß DFB" zu brüllen und später sogar "Sieg heil" zu skandieren, ist einfach nur beschämend. In der Straßenbahn nach dem Spiel setzte sich das mit Pöbeleien gegen tschechische Fahrgäste fort.

Wie Siegtorschütze Mats Hummels und auch der Leverkusener Julian Brandt später erklärten, waren diese verbalen Entgleisungen der Grund dafür, warum die Mannschaft nach dem Abpfiff nicht wie gewohnt in die Fankurve lief. Eine nachvollziehbare, wenn auch zweischneidige Entscheidung, denn die absolute Mehrzahl der deutschen Fans hatte sich angemessen verhalten und fühlte sich nun kollektiv bestraft. So riefen dann nun Pöbel und normale Fans gemeinsam "Scheiß DFB".

Es ist für einen Verband oder Verein extrem schwer, etwas gegen Chaoten, zumal gegen politisch motivierte Chaoten zu unternehmen. Denn es ist kein Kavaliersdelikt, nationalsozialistisch belegte Rufe wie "Sieg heil" zu benutzen. Die Spieler haben ein Zeichen gesetzt, doch nun ist es am DFB, die Aktion den vielen, vielen echten Fans zu erklären. Wichtig ist, dass sich beschämende Szenen wie in Prag nicht wiederholen und dass sich der deutsche Fußball in seiner Gesamtheit klar davon distanziert.

(jol)
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