Party auf Berliner Fanmeile Auf die WM-Helden wartet ein triumphaler Empfang

Berlin · Kaum waren die Weltmeister-Fans nach ihrem Siegesrausch mit einem glückseligen Lächeln aufgewacht, rüsteten sie sich bereits für den nächsten Party-Marathon. Hunderttausende Anhänger wollen ihren WM-Helden bei der triumphalen Rückkehr am Dienstagmorgen in Berlin einen weltmeisterlichen Empfang bereiten.

Deutschland-Fans feiern WM-Triumph
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Acht Jahre nach der Heim-WM gab es endlich ein Sommermärchen mit Happy End - und das wollen die frischgebackenen Champions unbedingt mit ihren treuen Fans feiern.

"Die Spieler singen in der Kabine: 'Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!'", verriet Bundestrainer Joachim Löw nach dem 1:0-Finalsieg gegen Argentinien. Für Bastian Schweinsteiger ist der Zwischenstopp in der Hauptstadt kurz vor dem verdienten Urlaub eine Selbstverständlichkeit: "Danke an ganz Deutschland für die Unterstützung, wir haben das bis hierher gespürt." Innenverteidiger Jerome Boateng kündigte an: "Wir freuen uns, dass wir Deutschland den Pokal mit nach Hause bringen. Jetzt feiern wir, bis es nicht mehr geht."

Die Sondermaschine LH 2014 landet um 9.00 Uhr auf dem Flughafen Tegel, anschließend fahren die Weltmeister mit dem Bus zur Fanmeile am Brandenburger Tor, wo die schwarz-rot-goldene Titelparty in die Verlängerung geht. Die Hauptbühne wird durch einen etwa 20 m langen "Helden-Steg" verlängert, auf dem Philipp Lahm und Co. den Zuschauern die Kopie des WM-Pokals präsentieren. Es werden über 250.000 Zuschauer erwartet, da in Berlin und vielen anderen Bundesländern gerade Ferienzeit ist.

Bereits nach der WM 2006 im eigenen Land (3. Platz) und der EM 2008 (2. Platz) war die deutsche Mannschaft auf die 1,2 Kilometer lange Fanmeile auf der Straße des 17. Juni gekommen, um sich bei den treuen Anhängern für die Unterstützung zu bedanken.

Alle Dämme gebrochen

Den Montag dürfte "Schland" zum Durchschnaufen genutzt haben, denn am Finaltag waren alle Dämme gebrochen. Trotz des zum Teil schlechten Wetters hatten Hunderttausende Fans beim Public Viewing auf Fanfesten oder in überdachten Arenen die Nacht zum Tag gemacht. Mario Götze versetzte Fußball-Deutschland mit seinem Siegtreffer in Ekstase, vor allem die Berliner Fanmeile mit rund 250.000 euphorischen Besuchern glich einem Tollhaus. Die Titel-Party ging anschließend mit einem stundenlangen Autokorso auf dem Kurfürstendamm in die Verlängerung. Erst um 6.00 Uhr früh öffnete die Polizei den Boulevard wieder für den Straßenverkehr.

Auch andernorts lagen sich die Fans beim "Rudelgucken" freudetrunken in den Armen. Zum Heiligengeistfeld in Hamburg strömten 50.000 Zuschauer, danach zogen viele von ihnen weiter auf die Reeperbahn. Das Münchner Olympiastadion platzte mit 33.000 Besuchern aus allen Nähten. Auf der Leopoldstraße feierten anschließend nach offiziellen Angaben sogar bis zu 200.000 Menschen frenetisch den WM-Sieg.

Gänsehautstimmung in deutschen Arenen

In den restlos ausverkauften Arenen in Frankfurt (50.000) und Mainz (34.000) wurde ebenso Gänsehautstimmung verbreitet wie in den zahlreichen anderen Public-Viewing-Orten des Landes. Auch auf Mallorca, dem "17. Bundesland", herrschte wie im Megapark eine Megaparty. Selbst auf dem Kreuzfahrtschiffen der Aida fieberten insgesamt 25.000 Reisende auf Großbildleinwänden mit, Kapitän David Adrian sprach vom "größten Public Viewing auf den Weltmeeren".

Die WM-Partys verliefen größtenteils friedlich. "Für die Menschenmenge, die auf den Straßen unterwegs war, war es für uns relativ ruhig", sagte zum Beispiel der Berliner Polizeisprecher Karsten Müller. Den Tod eines 23-jährigen Mannes, der in der Nacht vom Glasdach der Neukölln Arkaden gefallen war, konnte die Berliner Polizei nicht eindeutig den Feierlichkeiten rund um den WM-Sieg zuordnen.

(sid)
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