Leverkusener Torwart bricht sich die Rippe Adlers WM-Teilnahme ist in Gefahr
Leverkusen (RPO). Als René Adler nach dem freien Montag am Dienstagmorgen nicht auf dem Trainingsgelände an der BayArena erschien, wechselten unter den vereinzelten Zaungästen erste sorgenvolle Blicke. Sollte der Nationaltorhüter etwa verletzt sein? Am Nachmittag bestätigten sich die Befürchtungen: Nach Angaben des Leverkusener Vereinsarztes Achim Münster hat sich Adler in der Partie beim VfB Stuttgart (1:2) am vergangenen Samstag einen Rippenbruch zugezogen.
Das ist Rene Adler
"Réne hat das gesamte Spiel beschwerdefrei durchgespielt. Erst im Laufe des Sonntags hat er über Beschwerden geklagt und ist untersucht worden", sagte Bayer-Trainer Jupp Heynckes unserer Redaktion. Vielleicht sei die Verletzung bei einem Überstrecken des Arms während einer Parade Mitte der zweiten Hälfte entstanden, rätselte auch Heynckes.
Dem ersten Schock und der sofort in ganz Fußball-Deutschland aufgeworfenen Frage, ob nun die Teilnahme der Nummer eins im DFB-Tor 51 Tage vor Beginn der WM in Gefahr sei, schickte Bayer 04 aber umgehend zuversichtliche Nachrichten hinterher: Eine Operation sei nicht notwendig, und ob Adler über das anstehende Heimspiel gegen Hannover 96 am Samstag hinaus ausfallen werde, stehe überhaupt noch nicht fest, hieß es. "Es hört sich jetzt dramatisch an, aber sowohl Réne als auch ich sind optimistisch, dass er in dieser Saison noch für uns spielen kann und auch bei der WM dabei ist", sagte Heynckes weiter.
Was dennoch Sorgen bereitet: Der Bayer-Keeper hatte im Mai 2006 schon einmal eine solche Verletzung erlitten, die ihn erst die Teilnahme an der U21-EM gekostet und dann sogar den Fortgang seiner Karriere in Frage gestellt hatte. Eine Titanplatte mit vier Schrauben wurde damals eingesetzt. Mehr als acht Monate musste der gebürtige Leipziger pausieren. "Diesmal ist aber eine andere Rippe gebrochen", versicherte Bayer-Sprecher Dirk Mesch.
Adler selbst ließ per Pressemitteilung der Leverkusener verbreiten: "Die Art der Fraktur lässt nach Aussage der Ärzte einen günstigen Heilungsverlauf erwarten, deshalb bin ich vorsichtig optimistisch." Der 25-Jährige hatte vor vier Tagen in Stuttgart sein bestes Spiel in der Rückrunde absolviert und seinem dezimierten Team mit mehreren Glanzparaden bis fünf Minuten vor Schluss ein 1:1 gesichert. Bundestrainer Joachim Löw hatte Adler bereits am Montag telefonisch über seine Verletzung informiert.
Adlers ebenfalls verletzter Mannschaftskollege in Verein und Nationalelf, Simon Rolfes, schreibt die Teilnahme an der WM in Südafrika derweil offenbar endgültig ab. "Ich muss damit rechnen, dass ich nicht dabei sein werde. Das weiß ich, auch wenn es schade ist", sagte der Bayer-Kapitän nach Angaben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Bevor es jedoch nicht definitiv sei, gebe er die Hoffnung nicht auf. "Mit Joachim Löw bin ich regelmäßig in Kontakt. Er kennt den Stand der Dinge", sagte der 28-Jährige, bei dem Ende Januar der dritte Knorpelschaden im Knie binnen eines Jahres diagnostiziert und operiert worden war. Seit vergangener Woche absolviert Bayers Kapitän seine weitere Reha in Köln.
Die heiße Phase der WM-Vorbereitung beginnt für die DFB-Elf mit dem Benefizpiel gegen Malta am 13. Mai. Es ist eines von drei Testspielen vor dem Auftaktspiel Deutschlands gegen Australien am 13. Juni in Durban.
