6:0-Sieg gegen Honduras Pulisic ist der personifizierte Neuanfang des Team USA

San José/Köln · In Spiel eins nach der Ära Jürgen Klinsmann wahrten die USA unter ihrem neuen Coach Bruce Arena durch ein 6:0 gegen Honduras ihre Chancen auf die WM-Teilnahme. Borussia Dortmunds Jungstar Christian Pulisic personifizierte den Neuanfang in grandioser Manier.

WM-Qualifikation: Christian Pulisic trifft für die USA
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US-Boy Pulisic trifft bei Sieg gegen Honduras

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Foto: afp, es

Jürgen Klinsmanns Vermächtnis zahlt sich für den US-Fußball offenbar schneller aus als erwartet: In Spiel eins der USA nach der Entlassung des deutschen Starcoaches ging der Stern von Klinsmann-Entdeckung Christian Pulisic beim befreienden 6:0 (3:0) in der WM-Qualifikation gegen Honduras endgültig auch international auf. Das erst 18 Jahre alte Offensiv-Juwel des deutschen Vizemeisters Borussia Dortmund stellte nicht nur wegen eines eigenen Treffers sogar den dreifachen Torschützen Clint Dempsey in den Schatten.

So sehr beeindruckte Pulisic in San Jose beim erklärten Neuanfang nach dem Fehlstart in die finale WM-Ausscheidung der CONCACAF-Zone als Dreh- und Angelpunkt, dass die Lobeshmynen auf den Teenager kaum enden mochten. "Pulisic ist an der Grenze zum Durchbruch. Er hat himmlische Fähigkeiten", schwärmten die regionalen Mercury News scheinbar völlig verzückt.

Tatsächlich imponierte der Youngster, den Klinsmann vor Jahresfrist für Außenstehende noch durchaus überraschend zum Länderspiel-Debüt verholfen hatte, in der richtungweisenden Begegnung sowohl durch seine spielerische Klasse als auch seine erstaunliche Abgeklärtheit. Außer durch sein viertes Länderspieltor (46.) zog Pulisic in Weltklasse-Manier die Fäden im Spiel der US-Boys, leitete drei weitere Treffer ein und war auch noch Auslöser für Dempseys Freistoß-Treffer zum 6:0-Endstand.

Klinsmanns Nachfolger Bruce Arena sah sein Vertrauen in seinen vielversprechenden Bundesliga-Legionär zur Übernahme der Spielmacher-Rolle vollauf gerechtfertigt. "Christian ist ein Naturtalent mit außergewöhnlichen Möglichkeiten und großer Cleverness", sagte der Coach.

US-Torwart Tim Howard bescheinigte dem Offensiv-Ass einen großen Entwicklungssprung verglichen mit dem vorherigen Treffen des Nationalteams im vergangenen Herbst: "Er ist sehr schnell gereift. Seine Gerissenheit, seine Technik und seine Läufe haben sich seit dem letzten Mal noch weiter verbessert." Pulisics wichtiger gewordene Rolle in Dortmund merke man dem Jungstar nicht an, meinte der Keeper weiter: "Er kommt nicht her und klopft sich nicht ständig auf die Brust. Er macht seinen Job sogar eher völlig unaufgeregt."

Nicht zuletzt dank Pulisic kann sich das US-Team, bei dem gegen Honduras auch Abwehrspieler John Brooks von Bundesligist Hertha BSC zur Anfangsformation gehörte, in der WM-Qualifikation wieder mehr Hoffnungen auf den Trip nach Russland machen. Durch den ersten Erfolg im dritten Spiel nach den beiden Auftaktpleiten unter Klinsmann verbesserten sich Pulisic und Co. schon einmal vom sechsten und letzten Platz auf Rang vier.

Am Dienstag treten die USA in Panama zur nächsten Etappe ihrer erklärten Aufholjagd an und könnten die Mittelamerikaner durch einen Sieg schon vom dritten und letzten WM-Platz der CONCACAF-Zone verdrängen.

Neuer Spitzenreiter ist Mexiko mit sieben Punkten nach seinem 2:0 (2:0)-Sieg gegen den bisherigen Tabellenführer Costa Rica. Den Führungstreffer der Mexikaner erzielte Bayer Leverkusens Bundesliga-Star Javier Chicharito Hernandez.

(sid)
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