Fifa-Präsident Blatter zurückhaltend Bei Winter-WM in Katar droht Klagewelle

Köln · Fifa-Präsident Joseph S. Blatter hält sich in Bezug auf eine Verlegung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar vom Sommer in den Winter weiter zurück. Möglicherweise droht nämlich in diesem Fall eine Klage der Mitbewerber USA, Südkorea, Japan oder Australien.

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Foto: dpa/Alexander Hassenstein

"Wenn Katar mit einer solchen Anfrage kommt, dann wird das Fifa-Exekutiv-Komitee darüber beraten. Bisher ist eine Terminänderung jedoch nur Vermutung. Für uns als Fifa-Exekutive — und da bin ich ja der Chef — steht die WM in Katar, immer noch im Juni/Juli", sagte der 77 Jahre alte Weltverbands-Chef im Bild-Interview.

Zur Frage nach einer möglichen Klage der Mitkonkurrenten Katars sagte der Fifa-Chef: "Dann könnte das Fifa-Exekutiv-Komitee ein Problem haben, aber wir halten uns an die Fakten." Eine Verlegung der WM-Endrunde 2022 in den Winter würde die Voraussetzungen der Vergabe vor knapp 28 Monaten in Zürich infrage stellen.

Katar erhielt am 2. Dezember 2010 bei der Abstimmung im Exekutivkomitee der Fifa in Zürich im vierten Wahlgang den Zuschlag. Mit 14:8 Stimmen setzte sich das Emirat am Persischen Golf gegen die USA durch. Für Katar stimmte unter anderem Uefa-Präsident Michel Platini. Australien schied in der ersten Wahlrunde aus, im zweiten Urnengang traf es Japan. Südkorea musste bei der dritten Abstimmung die Segel streichen.

Katar hatte am vergangenen Freitag erstmals Signale für eine Verlegung in den Winter gesandt. "Viele Faktoren sprechen dafür, die WM im Winter auszutragen. Wir sind bereit, das WM-Turnier im Sommer oder im Winter auszurichten. Unsere Planung wird das nicht beeinträchtigen", hatte das lokale Organisationskomitee mitgeteilt.

Spieler und Funktionäre aus aller Welt hatten sich zuletzt dafür ausgesprochen, in dem Emirat aufgrund akuter Gesundheitsgefährdung nicht im brütend heißen Sommer zu spielen. Vor allem Platini setzte sich zuletzt vehement für eine Verlegung in den Winter ein. Bisher planen die Organisatoren, die Stadien während der WM herunterzukühlen, um die Temperatur erträglich zu halten. Im Sommer sind Temperaturen an die 50 Grad Celsius in Katar an der Tagesordnung.

(sid/pst)
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