Wegen US-Sanktionen Nike verwehrt Irans Nationalmannschaft Schuhe

Die Wirtschaftssanktionen von US-Präsident Donald Trump gegen den Iran beeinflusst auch das Nationalteam. Der amerikanische Sportartikelhersteller Nike darf Mitglieder des iranischen Teams nach eigenen Angaben bei der WM nicht ausstatten.

 Der Iran ist zum fünften Mal bei einer WM dabei.

Der Iran ist zum fünften Mal bei einer WM dabei.

Foto: dpa/Lee Jin-Man

„Die Sanktionen bedeuten, dass wir als US-Unternehmen derzeit keine Spieler aus der iranischen Nationalmannschaft mit Schuhen versorgen können“, teilte Nike am Freitag auf Anfrage mit.

Dieser Schritt stößt beim iranischen Team auf großes Unverständnis. Es sei „eine Beleidigung des Irans und wir werden daher der Fifa ein Protest-Schreiben schicken, um gegen die Entscheidung von Nike zu protestieren“, sagte Nationaltrainer Carlos Queiroz iranischen Medienberichten zufolge in der Nähe von Moskau, wo sich das Team derzeit auf die WM (14. Juni bis 15. Juli) vorbereitet. Der Portugiese forderte den Weltverband zur Unterstützung auf. „Es kann doch nicht sein, dass kurz vor einer WM den Spielern ein Verbot aufgedrängt wird. Jeder weiß, wie wichtig es für die Spieler ist, mit ihren eigenen Schuhen zu spielen.“

Die iranische Mannschaft wird vom deutschen Sportartikelhersteller Adidas ausgestattet. Einzelne Spieler wie beispielsweise Stürmer Saman Ghoddos vom schwedischen Klub Östersunds FK tragen allerdings normalerweise Schuhe von Nike. Es ist offen, inwiefern sich die Spieler diese auf anderem Wege für die WM besorgen können.

Die USA hatten Anfang Mai das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und scharfe Sanktionen wieder in Kraft gesetzt.

Iran gewinnt WM-Generalprobe

Am Freitag feierten die Iraner eine erfolgreiche Generalprobe für die WM. Gegen Litauen, Nummer 126 der Weltrangliste, gewann die Mannschaft von Trainer Carlos Queiroz auf dem Trainingsgelände vor dem Spartak-Stadion in Moskau dank eines späten Treffers von Karim Ansarifard (88.) mit 1:0 (0:0). Der frühere Bundesligaspieler Ashkan Dejagah stand nicht im Kader des WM-Außenseiters.

Mitte Mai hatte sich der Iran zum Auftakt der WM-Vorbereitung zu einem 1:0 gegen Usbekistan gemüht. Den vorletzten Test gegen die Türkei verlor die Mannschaft in Istanbul mit 1:2. In Gruppe B trifft der Iran bei der Endrunde in Russland auf Europameister Portugal, Ex-Weltmeister Spanien und Marokko.

(dpa)
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