Emotionaler Instagram-Post Gegner baut Eigentor-Schütze Bouhaddouz auf

St. Petersburg · Marokkos unglücklicher Eigentor-Schütze Aziz Bouhaddouz erhält nach seinem Missgeschick zum WM-Auftakt auch Trost vom Gegner. Der 31-Jährige war kurz nach dem Schlusspfiff in Tränen ausgebrochen.

 Marokkos Aziz Bouhaddouz köpft in der Nachspielzeit ein Eigentor zum 1:0-Sieg für den Iran.

Marokkos Aziz Bouhaddouz köpft in der Nachspielzeit ein Eigentor zum 1:0-Sieg für den Iran.

Foto: AP/Themba Hadebe

Nach dem 1:0-Sieg des Irans durch den Treffer des Profis vom FC St. Pauli ins eigene Netz sprach ihm Reza Ghoochannejhad via Instagram Mut zu. „Ich kenne dich nicht persönlich, aber im Leben gewinnst du manchmal, manchmal verlierst du. Lass dich von diesem Eigentor nicht runterziehen“, schrieb Offensivspieler Ghoochannejhad an Bouhaddouz. „Wir sind alle Profis, und das ist Teil des Fußballs. Ich bin so glücklich und stolz auf mein Team und mein Land, aber ich möchte dir auch das Beste für deine Karriere wünschen.“

Bouhaddouz hatte am Freitag in St. Petersburg in der fünften Minute der Nachspielzeit den einzigen Treffer erzielt. Als in St. Petersburg der Schlusspfiff ertönte sank Bouhaddouz zu Boden, Tränen schossen ihm in die Augen.„Ich will den Ball zur Ecke klären, und er rutscht mir über die Stirn. Was soll ich noch sagen? Ich bin nun für viele Leute der Depp des Spiels. Aber ich hoffe, sie können mir verzeihen“, sagte der 31-Jährige in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“: „Die WM-Teilnahme war der größte Traum, den ich hatte. Und dann verwandelte er sich innerhalb von 20 Minuten in einen Albtraum.“

Marokko hat durch die Niederlage vor den Partien gegen Europameister Portugal und Spanien eine denkbar schlechte Ausgangslage für den Kampf ums Achtelfinale. "Die Pleite ist das Schlimmste, was uns hätte passieren können", klagte Marokkos Trainer Herve Renard, den angesichts zahlreicher Chancen in der Anfangsphase auch ein Unentschieden keinesfalls besänftigt hätte. "Wir haben uns selbst gekreuzigt", sagte er: "Es ist klar, was das nun bedeutet."

Besonders bitter: Für Marokko endete mit der Auftaktniederlage eine beeindruckende Serie. Die Nordafrikaner waren zuvor 18 Spiele in Folge ungeschlagen geblieben.

(old/dpa)
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