WM ist nach DFB-Aus nicht vorbei Deutschland ist raus - wem drücken Sie jetzt die Daumen?

Düsseldorf · Deutschland ist raus. Das Unternehmen Titelverteidigung ist bereits in der Vorrunde krachend gescheitert. Die WM geht aber weiter. Doch wem drückt man jetzt die Daumen, wenn das eigene Team einen so enttäuscht hat?

WM 2018: So feiern die Fans aus Schweden und Mexiko
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Foto: REUTERS/DAMIR SAGOLJ

„Man hatte das Gefühl, viele Leute in Deutschland hätte es gefreut, wenn wir ausgeschieden wären. Aber so einfach machen wir es denen nicht“, hatte Toni Kroos nach dem 2:1-Zittersieg gegen Schweden gesagt. Trotzig trat er den vielen Kritikern entgegen. Die Emotionen sprudelten aus dem Mittelfeldspieler heraus. Doch der Last-Minute-Sieg gegen Schweden übertünchte nur für kurze Zeit, dass diese Mannschaft keine war. Denn nur wenige Tage später ist das undenkbare bittere Realität geworden. Der Titelverteidiger ist krachend ausgeschieden. Das 0:2 gegen Südkorea besiegelte eine historische Pleite.

Nie zuvor war eine deutsche WM-Mannschaft in der Vorrunde gescheitert. Italien 1950, Brasilien 1966, Frankreich 2002, Italien 2010, Spanien 2014 und jetzt Deutschland erwischte es als Titelverteidiger bereits in der Gruppenphase. Somit schieden vier der letzten fünf Titelverteidiger bereits in der Gruppenphase aus. "Wir sind alle fassungslos. Wir sind geschockt", sagte Thomas Müller. Den 25,43 Millionen Zuschauern im ZDF, es war der dritthöchste Wert während der WM in Russland, und den vielen Fans auf den Fanmeilen dürfte es ähnlich ergangen sein.

WM 2018: So bunt ist die WM in Russland
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So bunt ist die WM 2018

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Foto: dpa/-

Am Donnerstag kehrten die gescheiterten Weltmeister nun nach Deutschland zurück. Um kurz nach 14 Uhr landete der DFB-Tross in Frankfurt. Von dort aus wird es für die Nationalspieler in den Urlaub gehen. Die WM aber geht weiter - nur eben ohne Deutschland. Problem: Wem drückt man jetzt die Daumen, wenn das eigene Team einen so enttäuscht hat?

Die Vorrunde hat gezeigt, dass es bei dieser WM durchaus Mannschaften gibt, die überzeugen. Belgien, Kroatien und England konnten bislang mit erfischendem Offensivfußball und einem tollem Teamgeist überzeugen. Und auch die Spanier ließen – wenn auch noch zu selten - ihre Klasse vergangener Tage aufblitzen.

Eine riesen Bereicheung für die WM ist auch Kolumbien und seine Fans. "Nicht nur unsere Mannschaft, sondern auch unsere Fans sind etwas Besonderes", sagte der Journalist Jaime Orlando Dimas Escobar gegenüber dem ZDF. "Es geht den Menschen um ein fröhliches Fest und den Fußball. Einige haben dafür sogar Schulden gemacht, ihre Autos verkauft." In kanariengelber Kluft sorgen die Südamerikaner in Russland für eine super Stimmung - und die könnte man zur Zeit gut gebrauchen.

Oder ergreift man in der wohl im Fußball am meisten diskutierten Glaubensfrage Partei: Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo? Portugal oder Argentinien?

Welchem Team drücken Sie von nun an die Daumen? Stimmen Sie ab.

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