Gerangel in der Halbzeitpause Brasiliens Pressechef soll chilenischen Spieler geschlagen haben

Belo Horizonte · Die Stimmung beim Südamerika-Kracher war aufgeladen. In der Pause soll es zu einem Zwischenfall im Kabinengang gekommen sein. Brasiliens Pressechef soll einen chilenischen Spieler geschlagen haben.

Chiles Pinilla hämmert den Ball kurz vor Schluss an die Latte
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In der Halbzeitpause des dramatischen Achtelfinalduells von WM-Gastgeber Brasilien mit Chile ist es zu einem handfesten Gerangel zwischen Betreuern und Spielern gekommen. Nachdem sich Fred und der Chilene Gary Medel nach dem Halbzeitpfiff bereits auf dem Weg in die Kabine eine kleine Rangelei geleistet haben, eskalierte der Streit danach. Dabei soll der Sprecher der brasilianischen Nationalmannschaft, Rodrigo Paiva, Chiles Stürmer Mauricio Pinilla geschlagen haben.

"Ihr Pressedirektor hat Pinilla getroffen. Es gibt davon ein Video", sagte Chiles Medienbeauftragte Maria Jose Vasconcellos. Der Vorfall soll sich am Samstag im Kabinengang des Stadions in Belo Horizonte ereignet haben. Das zuständige Disziplinarkomitee von Fußball-Weltverband Fifa ermittelt bereits, wie Sprecherin Delia Fischer am Sonntag bestätigte.

Paiva erklärte, dass es eine "allgemeine Verwirrung" zwischen Verantwortlichen der beiden Verbände gegeben habe im Tunnel auf dem Weg in die Umkleidekabinen. Spieler der chilenischen Mannschaft wurden darin demnach auch verwickelt.

Es sei geschubst und gedrängelt worden, meinte Paiva. Er machte den Assistenten von Chile-Trainer Jorge Sampaoli, Sebastian Beccacece, verantwortlich. "Er hat angefangen, mit uns zu diskutieren." Was passiert ist, sei nicht normal, entgegnete dieser wiederum.

Brasilien-Coach Luiz Felipe Scolari hatte sich in der Pressekonferenz auch über das Verhalten der gegnerischen Betreuer am Spielfeldrand beklagt. "Ich bin gut erzogen, aber wenn ich mich dauernd angegriffen fühle, dann werde ich meinen Stil ändern." Der Gegner habe sich ständig beim vierten Schiedsrichter, dem Deutschen Felix Brych, beschwert.

Scolari war offensichtlich auch über seinen chilenischen Kollegen Sampaoli irritiert, der sich in der Partie oft die Coachingzone verlassen hatte. Wie aufgeladen die Stimmung teilweise war, zeigte sich auch, als Sampaoli nach der 2:3-Niederlage im Elfmeterschießen in die Kabine wollte und von brasilianischen Fans mit Wasser bespritzt wurde.

(dpa/sid)
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