WM 2010: die Leiden des Diego Maradona

Diego Maradona steht über den Dingen, manchmal aber auch neben der Spur.

Er ist an der Seitenlinie agil wie der frühe Otto Rehhagel - trägt dabei allerdings einen echten und eben keinen "Gelsenkirchener Armani".

In Argentinien lieben Sie ihren Coach.

Das Land liegt diesem einmaligen Trainer zu Füßen.

Und seine Spieler, hier sehen wir Carlos Tevez, bewundern den einstigen Ausnahmespieler für seine Geschichten und seine große Vergangenheit.

Was Maradona ausmacht? Er kann von einer Sekunde auf die andere explodieren. Hier steht er ganz ruhig am Spielfeldrand. Doch wehe es läuft nicht nach seinem Geschmack. Klicken Sie sich doch einmal schnell durch die nächsten vier Bilder. Im Daumenkino-Schnelldurchlauf sehen Sie die geraffte Leidenschaft des Diego Armando Maradona...

"Eeeeehhhhhy!"

"Schon sechmal habe ich euch gesagt...

...bringt die Pässe an den Mann."

"Das ist doch nicht euer Ernst!?"
Ob er das tatsächlich so gesagt hat? Wir wissen es auch nicht. Aber sein Minenspiel verleitet einfach zu Spekulationen.

Im WM-Achtelfinalspiel gegen Mexiko musste Maradona zunächst zittern.

Seine ganze Geduld wurde ihm an der Seitenlinie abverlangt.

Er beruhigte Messi, wollte Übermut und Hektik verhindern. Denn Tore, das weiß Maradona aus eigener Erfahrung, brauchen Geduld - oder die Hand Gottes.

Und Diego Maradona sollte einmal mehr Recht behalten. Seine Geduld wurde belohnt.

Das 1:0 durch Tevez atomisierte Maradonas Anspannung.

Doch der Trainer war hungrig. Er wollte noch zwei Tore sehen.

Und die sollte er bis zum Schlusspfiff bekommen.

Nach Spielende machte er, wofür ihn die Mannschaft liebt: Er zeigte Nähe und bedankte sich bei seinen Spielern.

Es wurde geknuddelt und geknutscht.

Maradona ist eben eine Galionsfigur. Und ein "positiv Bekloppter", wie Reiner Calmund sagen würde.

Vor Freude über den 3:1-Sieg trat er vor Verlassen des Platzes noch den Spielball ins Publikum. Und weil er sich beim ersten Versuch beinahe die teuren Schuhe ruinierte...