Trompeten-Lärm im Stadion Vuvuzelas verärgern Fußballfans am Fernseher

Düsseldorf (RPO). Seit Freitag rollt der Ball in Südafrika. Die ersten Gruppenspiele sind gelaufen, die ersten Tore gefallen. Doch eine Sache sorgt bereits seit dem ersten Spiel bei vielen Fans für Unmut – der ohrenbetäubende Lärm der Vuvuzelas.

Laut, nervig, Kult: Das ist eine Vuvuzela
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Düsseldorf (RPO). Seit Freitag rollt der Ball in Südafrika. Die ersten Gruppenspiele sind gelaufen, die ersten Tore gefallen. Doch eine Sache sorgt bereits seit dem ersten Spiel bei vielen Fans für Unmut — der ohrenbetäubende Lärm der Vuvuzelas.

Die langen Plastiktröte, die übersetzt "Krach machen" bedeutet, macht ihrem Namen alle Ehre. Nicht einmal für eine einzige Minute verstummt das traditionelle Musikinstrument in den südafrikanischen Stadien. Unsere Leser sind genervtvon den "exotischen" Klängen.

Bienenschwarm im Stadion

Das monotone Geräusch der Vuvuzelas erinnert viele Fans an wild gewordene Insekten. "Ich finde diese Krachmacher, die einem nicht die Stimmung aus einem Fußballstadion mit Fangesängen beider Fanlager, sondern das Gefühl inmitten eines Hornissennestes zu sitzen, vermitteln, grauenvoll", schreibt ein genervter Leser. "Diese Tröten sind einfach fürchterlich. Was hat das mit Fußballstimmung zu tun? Es hört sich an, als wenn permanent ein mega Bienenschwarm im Stadion auf Tour wäre", stimmt ein anderer Fußballfan zu.

Selbst die Tonqualität hält ein anderer Leser für beeinträchtigt: "Die technische Qualität des Tons war schlechter als die der Übertragung der WM in England 1966. Als man mir bei der ARD erklärte, es läge kein technisches Problem vor, sondern das wären die Plastiktröten der Einheimischen, habe ich abgeschaltet. So etwas tue ich mir einfach nicht an."

Fernseher bleiben stumm

"Diese WM wird in die Geschichte eingehen als die Stummfilm-WM. Als wir lernten, Fußball ohne Ton zu gucken", schreibt ein Leser, der die Fangesänge vermisst. "Fan-Gesänge haben wenigstens einen Sinn, sie sollen entweder das eigene Team unterstützen oder das gegnerische ''runter machen'', aber dieses grausame Getröte hat überhaupt keinen Sinn, es nervt einfach nur", äußert sich ein Leser.

Die Lösung des "Problems" hat ein Fußballfan scheinbar in amerikanischen Fernsehserien gefunden, bei denen Publikumslacher vom Band eingespielt werden. "Könnte man das mit Fußball nicht auch auf die Schnelle hinbekommen?", stellt er die Frage in den Raum. "Es gibt doch bestimmt noch Aufzeichnungen der letzten WMs. Die ARD sollte mal bei Stefan Raab anklopfen und sein Mischpult ausleihen, mit dem man hier und da ein paar akustische Einwürfe machen könnte. Zusammengefasst brauchen wir: 1. Abschaltung des Tons aus Südafrika und Grundstimmung aus WM Argentinien, 2. Ab und zu ein paar Trompeten-Jingles (was wir aus unseren Stadien kennen), 3. Bei Beinahe-Toren: Starkes Raunen der Zuschauer, 4. Bei Foul: Pfiffe, Entrüstung und Entsetzen, 5. Bei Elfmeter: Entrüstung, Pfiffe, 6. Bei Tor: Heftiger Jubel und natürlich zumindest im Hintergrund bei einem Tor der Nachbarkommentar des brasilianischen Kollegen..."

Angst vor Public Viewing

Spätestens beim ersten Gruppenspiel der deutschen Elf am Sonntag werden sich wieder mehrere hundert Fans in Gaststätten und auf öffentlichen Plätzen treffen, um gemeinsam ihre "Jungs" anzufeuern. Die Vuvuzelas werden bei diesen Events sicherlich nicht fehlen. Ein Leser befürchtet dass, "dann außer einem permanenten Dauerblöken kein anderer Ton der Anhänger im TV zu hören sein wird."

Mit Sicherheit werden die Vuvuzelas nicht das einzige sein, was die Fußballwelt von dieser Weltmeisterschaft in Erinnerung behalten wird, auch wenn momentan Ohrstöpsel die neuesten Verkaufsschlager in Südafrika sind. Laut der Zeitung "Weekend Argus" werden diese in Kapstadt derzeit bereits knapp.

(oste/fb)
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