Euphorie nach Niederlage USA fühlen sich trotz WM-Aus als Sieger

Washington · Mit großer Anerkennung haben die US-Medien auf das dramatische WM-Aus der amerikanischen Nationalmannschaft im Achtelfinale gegen Belgien reagiert.

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Foto: ap, TH CAK

"Tapferkeit statt Sieg. Der Respekt ist hart erarbeitet und verdient", schrieb die "New York Times" und erklärte nach der unglücklichen 1:2-Niederlage des US-Teams nach Verlängerung den Fußball zum Sieger. "WM-Hoffnungen geplatzt, aber Stolz und Optimismus bleiben", kommentierte die "Washington Post". Auch die Tageszeitung "Miami Herald" erwartet noch bessere Zeiten. "Rosige Zukunft trotz Niederlage. US-Fußball ist der große Sieger", analysierte das Blatt.

Schauspieler Arnold Schwarzenegger gratulierte zu einer hervorragenden Weltmeisterschaft: "Ihr habt uns alle zusammengebracht. We'll be back", twitterte der Wahl-Amerikaner in Anspielung auf ein Zitat aus seinen Terminator-Filmen.

Selbst Edelfan Barack Obama verfolgte die Partie live im Fernsehen. Der US-Präsident schaute sich die Partie im Weißen Haus gemeinsam mit rund 200 Mitarbeitern an und hatte dafür sogar eigens eine Sitzung mit seinen Ministern vorverlegt. "Ich dachte mir, ich hole das Kabinett am Vormittag zusammen, weil wir alle wissen, dass Amerika diesen Nachmittag beschäftigt ist", erklärte Obama. Ein Moderater des TV-Senders CNN meinte gar, das Leben in den USA sei während des Spiels fast zum Erliegen gekommen - eine leichte Übertreibung.

President Obama watches w WH staff the USA-Belgium World Cup soccer game pic.twitter.com/AnjFC1pBI4

Zehntausende Fans verfolgten die Zitterpartie beim Public-Viewing oder in Kneipen. "Ich habe bis zum Ende gehofft, dass wir gewinnen", meinte Jess (28) im völlig überfüllten Washingtoner "Dacha Beer Garden". Während des Spiels stiegen viele Fans aus Begeisterung auf die Bänke. Einige kühlten sich in dem heißen Saal mit einer Bierdusche ab.

Allein beim Public-Viewing in Washington waren Schätzungen zufolge zwischen 4000 und 5000 Zuschauer, berichtete CNN. In Chicago sollen es sogar 25.000 Anhänger gewesen sein. Einig waren sich alle Kommentatoren: Das US-Team verlässt die WM erhobenen Hauptes. Trainer Jürgen Klinsmann und Co. hätten es geschafft, die Amerikaner in den Bann des Soccers zu ziehen.

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Immer wieder wurde die Leistung des Torwarts Tim Howard gelobt, der mit 16 gehaltenen Torschüssen einen WM-Rekord aufstellte, wie zahlreiche US-Medien stolz verkündeten. "US-Märchen zuende. Selbst der Rekord von Tim Howard kann das US-Team nicht retten", schrieb zum Beispiel die "Los Angeles Times". Für die Huffington Post war Howards Weltklasse-Vorstellung sogar historisch: "Das Match endete mit einer herzzerreißenden Niederlage für das US-Team. Aber sie haben zumindest eine Leistung geschafft, mit der sie angeben können. Goalkeeper Tim Howard rettete 16 Mal, laut der Statistik das meiste bei einem WM-Spiel."

(dpa)
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