Ältester WM-Trainer der Geschichte Rehhagel dämpft griechische Euphorie

Durban/Johannesburg (RPO). Am Samstag schreibt Otto Rehhagel mal wieder Geschichte. Wenn seine Griechen bei der WM in Südafrika gegen Südkorea antreten (13.30 Uhr/ Live-Ticker), ist "Rehakles" mit 71 Jahren und 306 Tagen der älteste Trainer der WM-Geschichte. Und er ist auf seine alten Tage weise genug, die Erwartungshaltung im Land des Europameisters von 2004 zu dämpfen.

Das ist Otto Rehhagel
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Durban/Johannesburg (RPO). Am Samstag schreibt Otto Rehhagel mal wieder Geschichte. Wenn seine Griechen bei der WM in Südafrika gegen Südkorea antreten (13.30 Uhr/Live-Ticker), ist "Rehakles" mit 71 Jahren und 306 Tagen der älteste Trainer der WM-Geschichte. Und er ist auf seine alten Tage weise genug, die Erwartungshaltung im Land des Europameisters von 2004 zu dämpfen.

"Wir sind doch schon froh, beim Konzert der Großen dabeizusein", sagte "König Otto" und rief den griechischen Fans zu: "Wir werden euch nicht enttäuschen. Ich bin mir sicher, dass meine Jungs ihr Bestes geben und dies auch genügen wird, um positiv aufzufallen."

Wie schon vor der katastrophal verlaufenen EM 2008 in Österreich und der Schweiz, als der Titelverteidiger sang- und klanglos in der Vorrunde ausschied, vermeidet es Rehhagel, das Erreichen der K.o.-Runde als konkretes Ziel zu formulieren. Gerne erinnert der ehemalige Bremer und Kaiserslauterer Meistercoach an die WM 1994, als die Griechen bei ihrer einzigen Teilnahme in der Vorrunde scheiterten, ohne ein Tor geschossen zu haben. Ein griechischer Treffer in Südafrika, meint Rehhagel, hätte also historischen Charakter.

Experten erwarten Mauertaktik

Doch das mit dem Tor dürfte wieder schwierig werden. Die versammelte griechische Presse in Durban gibt sich keinerlei Illusionen hin, dass bei Rehhagel, der den Italiener Cesare Maldini als WM-Methusalem ablösen wird, im hohen Alter noch der Offensivgeist Einzug hält. Erwartet wird die seit dem EM-Triumph bevorzugte Defensiv-Strategie mit Viererkette und Libero.

Da in Manndecker Evangelos Moras, den Oberschenkelprobleme plagen, ein wichtiger Abwehrspieler ausfällt, soll angeblich Routinier Kostas Katsouranis aus dem Mittelfeld zurückgezogen werden und den Part des Liberos übernehmen. Vorne wird voraussichtlich der Neu-Frankfurter Theofanis Gekas als einzige Spitze fungieren.

Die Spieler wollen sich auch vom Einbruch in ihr Mannschaftshotel am Dienstagabend nicht verunsichern lassen. Angelos Charisteas vom 1. FC Nürnberg und Mittelfeldspieler Sotirios Ninis von Panathinaikos Athen waren aus ihren Zimmern im Luxus-Hotel Beverly Hills in Umhlanga Rocks, 15 Kilometer von Durban entfernt, jeweils etwa 1000 Euro entwendet worden.

Der Fokus der Profis liegt einzig und allein auf Südkorea. "Wie jeder weiß, ist das erste Gruppenspiel schon entscheidend. Wenn wir das gewinnen, sind wir in einer guten Position, um das Achtelfinale zu erreichen", sagte Christos Patsatzoglou.

Der Defensiv-Allrounder von Omonia Nikosia hat bereits die größte Bedrohung ausgemacht: Park Ji-Sung, Mittelfeldspieler beim englischen Spitzenklub Manchester United. "Wir haben viele DVD über Südkorea gesehen", sagte Patsatzoglou, "Park ist definitiv ihr Top-Spieler."

(SID/seeg)
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