4:1-Gala gegen Ghana Ganz Holland träumt vom Titel

Berlin (RPO). Mit einer Gala gegen Ghana hat die Niederlande Titel-Träume geweckt, während sich Deutschlands Gruppengegner mit Licht und Schatten präsentierten. In der Schweiz hingegen machte sich nach dem dritten Spiel ohne Sieg Unmut breit. Zehn Tage vor dem Start der Fußball-WM in Südafrika (11. Juni bis 11. Juli) präsentierten sich die Endrunden-Teilnehmer in höchst unterschiedlicher Form.

4:1-Gala gegen Ghana: Ganz Holland träumt vom Titel
Foto: AP, AP

"Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft. Wir müssen endlich mal weit kommen", sagte Hollands Mittelfeldspieler Mark van Bommel vom deutschen Meister Bayern München nach der bärenstarken Leistung der Elftal beim 4:1 gegen Ghana in Rotterdam. Tolle Kombinationen und sehenswerte Tore prägten das Spiel der Niederländer, die am Kap endlich die Enttäuschungen früherer Turniere vergessen machen wollen.

"Wir fahren zur WM, um zu gewinnen", sagte der Ex-Hamburger Rafael van der Vaart selbstbewusst und fügte ironisch hinzu: "Aber das hat noch nie geklappt." Oft waren die Niederländer in WM-Turnieren gescheitert, in den 70-er Jahren verloren sie zwei Finals in Folge. Am Mittwoch machte das Team von Bondscoach Bert van Maarwijk durch Tore von Dirk Kuyt (30.), van der Vaart (72.), Wesley Sneijder (81.) und Robin van Persie (87.) erneut Hoffnung auf große Taten.

Ghana macht keine Angst

Während Ghana durch einen schwachen Auftritt wenig Angst und Schrecken im deutschen Lager verbreitet haben dürfte, verdienten sich die Australier mehr Respekt. Zwölf Tage vor dem WM-Duell mit Deutschland gewannen die "Socceroos" gegen WM-Teilnehmer Dänemark mit 1:0. Der ehemalige Bundesliga-Profi Joshua Kennedy markierte das goldene Tor zum 1:0.

Dänemarks Trainer Morton Olsen wollte das Ergebnis nicht überbewerten und sprach von einem ungerechten Ausgang: "Unser Keeper Stephan Andersen hatte kaum etwas zu halten. Das war ein typisches 0:0-Spiel", sagte der frühere Bundesliga-Profi. Sein Team kämpft bei der WM-Endrunde in der Gruppe E mit den Niederlanden, Kamerun und Japan um den Einzug ins Achtelfinale.

Eine peinliche Schlappe erlaubte sich die Schweiz. Das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld unterlag im heimischen Sion 15 Tage vor dem ersten WM-Spiel gegen Europameister Spanien Costa Rica mit 0:1 und löste Katerstimmung im Lande aus. Die Fans quittierten die Leistung nach dem Spiel mit einem Pfeifkonzert.

Hitzfeld sucht keine Ausreden

Trainer Hitzfeld redete nicht drumherum. "Die Pfiffe tun weh. Aber wir haben auch nicht gut gespielt", sagte der Coach und erklärte: "Wir wissen, dass wir in der Vorbereitung hart gearbeitet haben. Deshalb hat die Spritzigkeit gefehlt."

Entspannte Mienen machten sich indes im portugiesischen Lager breit. Nachdem die WM-Qualifikation nur mit Ach und Krach geschafft wurde, feierte der EM-Finalist von 2004 durch das 3:1 in Covilha gegen WM-Teilnehmer Kamerun das dringend benötigte Erfolgserlebnis. Mittelfeldspieler Raul Meireles leitete mit seinem Doppelpack den Triumph ein. Kameruns Top-Star Samuel Eto'o sah nach einem rüden Foul die Gelb-Rote Karte, geht aber unbelastet ins WM-Turnier.

(SID/seeg)
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