WM in Katar Chile legt Protest gegen Qualifikation Ecuadors ein

Santiago de Chile · Wegen Zweifeln an der Herkunft des ecuadorianischen Nationalspielers Byron Castillo hat der chilenische Fußballverband (ANFP) Beschwerde beim Weltverband Fifa eingelegt. Das Ziel: Die Chilenen wollen den Platz von Ecuador bei der WM in Katar einnehmen.

 Byron Castillo (mi.) während eines Spiels zwischen Flamengo und Barcelona de Guayaquil.

Byron Castillo (mi.) während eines Spiels zwischen Flamengo und Barcelona de Guayaquil.

Foto: dpa/Celso Pupo

Die chilenische Fußball-Nationalmannschaft macht sich trotz des Scheiterns in der Qualifikation noch Hoffnung auf eine Teilnahme an der WM-Endrunde (21. November bis 18. Dezember) in Katar. Wie die Fifa dem SID bestätigte, hat Chile beim Weltverband Protest eingelegt, weil Ecuador in der Südamerika-Qualifikation mit Verteidiger Byron Castillo einen nicht spielberechtigten Spieler eingesetzt haben soll – Castillo soll eigentlich Kolumbianer sein. Zuerst hatte die „New York Times“ über den Fall berichtet.

Die mehrseitige Klageschrift Chiles an die Fifa, die der Times vorliegt, soll unter anderem eine Geburtsurkunde Castillos enthalten, aus der hervorgeht, dass der Rechtsverteidiger von Barcelona SC Guayaquil drei Jahre früher als eigentlich bekannt in Kolumbien geboren wurde.

Sollten sich die Vorwürfe der Chilenen als wahr herausstellen, könnte dies sogar Auswirkungen auf die WM haben. Laut Bericht der „New York Times“ zielt die Beschwerde Chiles darauf ab, dass die Fifa die acht Qualifikationsspiele, an denen Castillo beteiligt war, als Siege für die jeweiligen Gegner Ecuadors gewertet werden. Damit könnte Ecuador seinen Platz für die Weltmeisterschaft verlieren und Chile nachrücken. Chile hatte in der Qualifikation nur den siebten Platz belegt.

„Schwerwiegende Unregelmäßigkeiten bei der Registrierung von Spielern sind nicht akzeptabel, vor allem wenn es um eine Weltmeisterschaft geht“, hieß es in der Mitteilung des chilenischen Verbandes. „Auf und neben dem Spielfeld muss Fairplay herrschen.“

Um die tatsächliche Herkunft von Castillo wird seit Jahren debattiert. Im vergangenen Jahr ordnete die ecuadorianische Justiz schließlich an, dass Castillo eine neue Geburtsurkunde mit Geburtsort in Ecuador ausgestellt wird. Erst danach wurde er in den Nationalkader für die Qualifikationsspiele für die WM in Katar berufen. „Bei internationalen Wettbewerben dürfen wir kein Risiko eingehen“, sagte damals der Vizepräsident des ecuadorianischen Fußballverbandes, Carlos Manzur.

(lonn/SID/dpa)
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