Aufatmen in den Niederlanden Entwarnung bei Arjen Robben

Rotterdam/Amsterdam (RPO). Dem Schock folgte die Erleichertung und Hoffnung auf die WM-Teilnahme von Arjen Robben. Die bei einem verununglückten Hackentrick erlittene Oberschenkelverletzung des Offensivspielers vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München hat sich als nicht so schlimm herausgestellt wie ursprünglich befürchtet. Wie das stets gut informierte niederländischen Fernsehen (NOS) am Sonntagabend in seinem Videotext veröffentlichte, soll es sich um einen leichten Faserriss handeln.

Robben verletzt sich bei WM-Generalprobe
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"Ich habe deshalb beschlossen, vorläufig keinen Spieler nachzunominieren. Wir wollen Arjen die Chance und jede Zeit geben, um wieder zum Team zu stoßen", wird Bondscoach Bert van Marwijk zitiert. Wann Robben nach Südafrika reisen wird, soll sich in den nächsten Tagen entscheiden. Bislang galt Ruud van Nistelrooy vom Hamburger SV als eventueller Nachrücker.

Lange musste Oranje um die WM-Teilnahme von Robben zittern. Denn völlig überraschend gab der niederländische Verband KNBV am Sonntag nach einer am Nachmittag im Erasmus-Krankenhaus in Rotterdam durchgeführten Kernspintomografie sowie einer Magnetresonanz-Untersuchung das Ergebnis nicht bekannt. Folglich bestand zunächst lange der Verdacht auf einen schweren Muskelfaserriss.

"Arjen hat einen stechenden Schmerz gespürt, das ist nie ein gutes Zeichen", hatte van Marwijk bereits direkt nach dem 6:1 gegen Ungarn am Samstag in Amsterdam schlimmste Befürchtungen geäußert. Schließlich ist Robben in Bezug auf Muskelverletzungen ohnehin seit Jahren äußerst anfällig.

Erst seit seinem Wechsel zum deutschen Rekordmeister Bayern München im vergangenen Sommer hatten sich die Probleme des ehemaligen Chelsea- und Real-Profis gelegt. Nach seiner Anreise zur Nationalmannschaft hatte das Bayern-Ass bereits über Hüftprobleme geklagt.

"Alle haben nur an Arjen gedacht"

Auch die Spieler der Elftal fürchteten bereits direkt nach der Begegnung gegen Ungarn das Robben-Aus für die WM. "Alle haben nur an Arjen gedacht. Niemand hat über den Sieg geredet", sagte der Hamburger Eljero Elia, der kurz nach seiner Einwechslung sein zweites Länderspieltor erzielt hatte: "Das ist schön für mich. Ich hätte aber lieber darauf verzichtet und dafür wäre Arjen weiter fit", sagte der 23-Jährige.

Nachdem die niederländische Nationalmannschaft am Samstagabend ohne Robben nach Südafrika aufgebrochen war, schrieb Teamkollege Giovanni van Bronckhorst nach der Ankunft am Sonntagmorgen um 10 Uhr dem Offensivstar gleich erst einmal eine aufmunternde SMS. Allerdings warteten die Akteure am Sonntag vergeblich auf gute Nachrichten.

Der Katzenjammer um die Verletzung von Robben begann am Samstag bereits kurz vor Ende der Partie gegen die Ungarn. Der 26-Jährige hatte in Amsterdam nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit zunächst groß aufgespielt und das dritte sowie sechste Tor markiert, ehe er in der 87. Minute ohne Fremdeinwirkung eine Verletzung im linken Oberschenkel erlitt.

Robben hatte auf der rechten Seite gerade Mitspieler Gregory van der Wiel mit einem Kabinettstückchen in Szene setzen wollen, als er nach einer unglücklichen Bewegung zu Boden sank und sich an den hinteren Oberschenkel fasste. Nach einer Nacht zwischen Hoffen und Bangen unterzog sich Robben dann am Sonntag um 15 Uhr der Kernspintomografie.

(SID/seeg)
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