WM 2014 Didier Drogba weckt das Team der Elfenbeinküste

Recife · Didier Drogba wollte nach seiner emotionalen Late-Night-Show nur noch schlafen. Müde schlich der ivorische Stürmerstar am Sonntagmorgen um kurz vor drei Uhr zum Mannschaftsbus, sichtlich zufrieden mit seiner knapp 30-minütigen Nachtschicht zum Auftakt der WM-Mission in Brasilien. Der 36 Jahre alte Frontmann der Elfenbeinküste machte beim 2:1 (0:1) gegen Japan wieder den Unterschied für sein Team - diesmal in der ungewohnten Rolle als Einwechselspieler.

WM 2014: Bony köpft den Ausgleich gegen Japan
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Bony köpft den Ausgleich gegen Japan

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"Vielleicht konnte ich unsere Blockade lösen", analysierte er hinterher, "aber jetzt muss ich mich ausruhen. Es ist schon spät." Nach einem mehr als dreistündigen Nachtflug aus Recife kehrten Drogba und Co. erst nach Sonnenaufgang in ihr WM-Quartier in Sao Paulo zurück.

Drogba als Heilsbringer von der Bank? Eigentlich undenkbar, aber fehlende Spielpraxis wegen einer Oberschenkelverletzung veranlasste Trainer Sabri Lamouchi, ihn zunächst draußen zu lassen. So kam der Champions-League-Sieger von 2012 erst in der 62. Minute rein. Da stand es nach dem frühen Tor von Keisuke Honda (16.) immer noch 0:1 - vier Minuten später war die Partie durch Tore von Wilfred Bony (64.) und Gervinho (66.) gedreht.

"Didier ist ein großer Champion. Natürlich war er frustriert, dass er nur auf der Bank saß, aber wenn so ein Champion reinkommt, macht das den Unterschied", erklärte Lamouchi. "Sein Auftritt hat zwei, drei Spieler aufgeweckt." Drogbas Arbeitsprotokoll: Er schoss einmal aufs Tor, leistete sich zwei Fouls und wurde dreimal selbst gelegt, aber allein seine Präsenz und Wucht im Angriff verliehen den Aktionen der Afrikaner von einer Sekunde auf die nächste mehr Dringlichkeit.

(dpa)
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