Gut, dass er nicht erhört wurde, denn der Fußball-Fachmann irrt gewaltig. Das Spiel um den dritten Platz ist enorm wichtig - weniger aus fußballerischer oder kommerzieller Sicht, wohl aber aus sportlicher Sicht. Es gibt dem Turnier etwas von dem Sinn zurück, den es zu verlieren droht. Es bietet am Tag vor dem Höhepunkt, dem Endspiel, die Möglichkeit der Rückbesinnung: Im Spiel um den dritten Platz geht es nämlich in erste Linie nicht um den Erfolg, sondern um das eigentliche - das Spiel.

In der Welt des Louis van Gaal dreht sich alles um "Tod oder Gladiolen". Wer verliert, ist raus, darf nicht mehr mitspielen. In dieser Welt ist kein Platz für Verlierer. Sie können einpacken, brauchen sich nicht mehr sehen zu lassen. Und sie sind derart gekränkt, dass sie nicht mehr mitspielen wollen.

In einer solchen Welt ist es ein wohltuendes Zeichen, wenn sich die Verlierer nach einer schmerzhaften Niederlage noch einmal zeigen. Das ist ein Zeichen von Größe. Es bietet aber zugleich auch die große Chance zu erkennen, dass eine Niederlage nie das endgültige Aus bedeutet. Es ermöglicht, den Blick vom ausschließlichen Erfolgsdenken hin zu lenken auf das, was diese WM-Endrunde eigentlich ist: ein großes Fußballfest, zu dem alle beitragen - die 32 Mannschaften, die Gastgeber, die Fans aus aller Welt.

Es wäre schade, würde das Turnier dieses vom Erfolgsdruck befreiten Spiels um den dritten Platz beraubt.