WM-Vergabe Blatter: England ist ein schlechter Verlierer

Köln (RPO). Sepp Blatter hat das Fußball-Mutterland England im Zusammenhang mit der WM-Vergabe 2018 und 2022 als schlechten Verlierer bezeichnet. Zugleich verwehrte sich der Präsident des Internationalen Fußball-Verbandes Fifa noch einmal gegen den Vorwurf der Korruption, der nach der Vergabe der WM-Endrunde 2018 an Russland und 2022 an Katar vor einer Woche laut geworden war.

"Ehrlich gesagt war ich über die Reaktionen und die vielen Klagen aus England überrascht, denn schließlich ist es auch das Mutterland des Fairplay. Nun zeigen sich aber einige als schlechte Verlierer. Man kann nicht nach der Vergabe behaupten, das ein oder andere Exekutiv-Mitglied hätte England im Vorfeld seine Stimme versprochen. Die Ergebnisse sind bekannt. Das Ergebnis war klar", sagte Blatter in einem Interview mit dem Schweizer Wochenmagazin Weltwoche.

Der Fifa-Boss sagte, er könne nicht verstehen, wie sich einige unterlegene Mitbewerber derzeit verhalten. Einige seien offenbar nicht bereit, ihre Fußball-Grenzen zu erweitern. "In einigen Reaktionen spiegelt sich ein wenig die Arroganz der westlichen Welt vor ihrem christlichen Hintergrund wider. Einige können einfach nicht ertragen, wenn andere eine Chance für eine Veränderung erhalten", sagte Blatter und fragte: "Was kann falsch daran sein, wenn wir Fußball in Regionen vergeben, in denen diese Sportart weit mehr bedeutet als eben nur Sport?."

Die Engländer hatten spekuliert, dass ihr Land bei der Wahl keine Chance gehabt habe, weil zuvor englische Medien Korruptionsvorwürfe gegen Mitglieder der Fifa-Exekutive erhoben hatten. "Es gibt keine systematische Korruption in der Fifa. Das ist Unsinn", sagte Blatter, der zudem von einer gezielten Kampagne sprach und klarstellte: "Wir sind finanziell sauber und klar."

Blatter machte aber auch deutlich, dass die Fifa nicht so tun könne, als wenn nichts geschehen wäre: "Wir müssen unser Image verbessern und auch einige Dinge innerhalb der Fifa klären."

(SID/chk)
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