WM-Held unterzeichnet neuen Vertrag Mario Götze wechselt zur PSV Eindhoven

Berlin · Mario Götze wechselt zum niederländischen Spitzenclub PSV Eindhoven. Der 28 Jahre alte ehemalige Fußball-Weltmeister bekommt dort einen Zweijahresvertrag, teilte der Club am Dienstagabend auf seiner Homepage mit.

 Mario Götze saß vergangen Saison beim BVB meist auf der Bank. Jetzt zieht es den Weltmeister  nach Eindhoven.

Mario Götze saß vergangen Saison beim BVB meist auf der Bank. Jetzt zieht es den Weltmeister nach Eindhoven.

Foto: dpa/Guido Kirchner

In der Fußball-Bundesliga hat Rio-Weltmeister Mario Götze keinen neuen Klub gefunden, deshalb wechselt der Finaltorschütze von 2014 in die Niederlande. Der 28-Jährige, der bei Borussia Dortmund keine Rolle mehr spielte, wechselt zur PSV Eindhoven. Das bestätigte der Klub des deutschen Trainers Roger Schmidt am späten Dienstagabend. Götze erhält beim 24-maligen Meister einen Zweijahresvertrag.

"Wir hatten einige gute Gespräche und ich habe einen Wechsel in die Niederlande danach ernsthaft in Erwägung gezogen", sagte Götze in der offiziellen Mitteilung. Er habe in diesem Sommer einige Angebote gehabt, "aber ich bin ein Gefühlsmensch und treffe meine eigenen Entscheidungen. Ich fühle mich bereit für eine neue Herausforderung und ich bin zuversichtlich, dass dies eine angenehme Veränderung für mich sein wird", stellte Götze klar.

Zuletzt war Götze vor allem mit Hertha BSC in Verbindung gebracht worden. Nach der 3:4-Last-Minute-Niederlage der Berliner gegen Bayern München am Sonntag hatte Trainer Bruno Labbadia öffentlich über ein mögliches Engagement gesprochen: "Ich habe immer gesagt, das ist ein sehr guter Spieler gewesen". Die Frage sei, ob Hertha "so einen Spieler auffangen" könnte.

Die Antwort war nein, denn die Berliner verpflichteten den Finaltorschützen von Rio bis zum Transferschluss der Bundesliga am Montagabend nicht. Auch andere Klubs, die zwischenzeitlich als mögliche neue Arbeitgeber für den offensiven Mittelfeldspieler gehandelt wurden, wie Bayer Leverkusen oder Bayern München, hatten längst abgewinkt.

In die USA wollte Götze noch nicht wechseln. "Mein Fokus liegt auf Europa", hatte der Ex-Dortmunder zuletzt erklärt: "Ich habe ehrgeizige Ziele und will unbedingt noch die Champions League gewinnen." Mit Eindhoven kann er dieses Ziel allerdings in dieser Saison nicht erreichen. Die PSV qualifizierte sich lediglich für die Europa League.

"Ich brauche das Gefühl, dass ich zu dem Verein, dem Trainer und dessen Philosophie passe", sagte Götze, der nach seiner Rückkehr zum BVB 2016 auch aufgrund diverser gesundheitlicher Probleme nicht wie gewünscht zum Zug kam. Bei Trainer Lucien Favre spielte er keine Rolle mehr. Der Vertrag wurde deshalb auch nicht verlängert.

Geld spielte bei der Entscheidung für einen neuen Klub eher eine untergeordnete Rolle. Angeblich hat Götze in Dortmund zehn Millionen Euro pro Jahr verdient. "Selbstverständlich kann in Zeiten von Corona eine solche Summe nicht als Grundlage für meine Verhandlungen dienen", sagte er: "Die entscheidenden und wirklich wichtigen Faktoren sind die Sportlichen: Ich will den Konkurrenzkampf, mich auf höchstem Niveau beweisen und zeigen, dass ich jeder Mannschaft helfen kann. Meine Sehnsucht nach Fußball ist sehr groß."

In den Niederlanden schloss das Transferfenster erst am Dienstag, Götze hätte als vereinsloser Spieler aber ohnehin auch noch später bei einem neuen Klub unterschreiben können. Allerdings mussten die Europapokalteilnehmer am Dienstag ihre Spieler nominieren.

Ein Angebot von Inter Miami, dem Klub von David Beckham, hat Götze abgelehnt. "Die USA und die MLS finde ich auch spannend - aber aktuell ist das kein Thema für mich", sagte er. Dafür seien seine Ambitionen zu hoch.

Götze, der insgesamt fünfmal die deutsche Meisterschaft gewann, war 2103 für 37 Millionen Euro zu Bayern München gewechselt. Nach drei Jahren kehrte er für 22 Millionen zurück.

(sed/SID/dpa)
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