2:1-Erfolg in Kolumbien WM-Quali: Ronaldo trifft für Brasilien

Barranquilla (rpo). Mit einem Auswärtssieg in Kolumbien ist Weltmeister Brasilien in die südamerikanische Qualifikation zur Fußball-WM 2006 in Deutschland gestartet. Überragender Spieler dabei war Stürmerstar Ronaldo.

In der "Hölle von Barranquilla" feierte Brasilien in der südamerikanischen WM-Qualifikation einen himmlischen Einstand. Das souveräne 2:1 (1:0) im schweren Auswärtsspiel am Sonntag (Ortszeit) gegen Kolumbien war für den Fußball-Weltmeister ein erfolgreicher Ausgangspunkt auf dem Weg zur angepeilten Titelverteidigung bei der WM 2006 in Deutschland.

Mehr noch: Das Ergebnis drückt die Überlegenheit der "Selecao" während der gesamten 90 Minuten überhaupt nicht aus. "Wir haben gegen die zweifellos beste Mannschaft der Welt gespielt und hatten keine Chance", räumte Kolumbiens Coach Francisco Maturana hinterher beeindruckt ein.

Ze Roberto stark

Vor 50 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion "Roberto Melendez" in Barranquilla glänzte vor allem der Münchner Ze Roberto. Seine Berufung war von den Medien, die lieber die Jungstars Kaka und Diego im Stammteam sehen wollten, scharf kritisiert worden. Der frühere Weltstar und heutige TV-Kommentator Falcao bescheinigte dem Mann des FC Bayern eine "tolle Partie". "Er war der Motor". Auch Nationalcoach Carlos Alberto Parreira würdigte die Leistung Ze Robertos. "Er ist ein echter Teamspieler und auf der linken Seite unverzichtbar".

Ze Roberto war es auch, der in der 22. Minute mit tollem Lauf und präziser Flanke das Führungstor der Gäste vorbereitete. Stürmerstar Ronaldo musste sich aus zwölf Metern nur die Ecke aussuchen. Das zweite Tor schoss der vom AC Mailand erworbene Jungstar Kaka (21) in der 61. Minute, nur 30 Sekunden nach seiner Einwechslung. Für die bei 40 Grad im Schatten müde wirkenden Hausherren hatte Juan Pablo Angel in der 38. Minute per Kopf den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

Brasilien trat nahezu in Bestbesetzung an. Nur der gesperrte Ronaldinho Gaucho und der verletzte Kleberson fehlten. Real Madrids Außenläufer Roberto Carlos, der seinen 100. Länderspiel bestritt, und sein Club-Kollege Ronaldo, der vor genau zehn Jahren sein Profi-Debüt feierte, gehörten zu den Besten. Innenverteidiger Lucio war dagegen schwächster Brasilianer. Der Mann von Bayer 04 Leverkusen wirkte sehr nervös, wurde beim Ausgleich übersprungen und hätte nach einer Tätlichkeit bereits nach fünf Minuten die Rote Karte sehen müssen.

"Rein kommerzielle Entscheidung"

"Das wird diesmal wohl leichter als vor der WM in Asien", lobte "O Globo" das eingespielte Team. Bei der letzten südamerikanischen Qualifikation hatte man sich als Tabellendritter erst in letzter Sekunde qualifiziert. Die Nationaltrainer Emerson Leao und Wanderley Luxemburgo verloren ihre Jobs. Dass sich der amtierende Weltmeister erstmals qualifizieren muss, finden einige "Brasileiros" nicht gut. "Eine rein kommerzielle Entscheidung", klagte Roberto Carlos. Und Rivaldo urteilt: "Die Funktionäre haben keine Ahnung vom Fußball".

Im zweiten Sonntagsspiel fegte Uruguay Bolivien in Montevideo mit 5:0 (2:0) vom Platz. Für die "Urus" trafen Diego Forlán (17.), Javier Chevantón (40./59.), Nelson Abeijón (80.) und Carlos Bueno (87.). Am Samstag war Argentinien in Buenos Aires gegen Außenseiter Chile (2:2) von den eigenen Fans gnadenlos ausgepfiffen worden. Peru schlug Paraguay in Lima 4:1, Ecuador gewann in Quito gegen Venezuela 2:0.

Das Südamerika-Qualifikationsturnier wird nach dem System "Jeder gegen Jeden" mit Hin- und Rückrunde ausgespielt. Das Turnier wird mehr als zwei Jahre dauern. Die zweite Runde findet schon am Dienstag und Mittwoch statt. Brasilien empfängt Ecuador, Argentinien reist nach Venezuela. Die ersten Vier qualifizieren sich direkt für die WM 2006, der Fünfte muss in die Relegation gegen ein Ozeanien-Team.

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