Auch Philips steigt als Sponsor ein WM 2006 wird teurer als geplant

Neu-Isenburg (rpo). 400 statt der veranschlagten 250 Millionen Euro - dass die Fußball-WM 2006 teurer wird als geplant, ist schon keine Überraschung mehr. Dafür stehen wenigstens die Sponsoren Schlange.

Die Weltmeisterschaft 2006 bekommt am 19. November bei der Logo-Präsentation ihr "Gesicht", und auch ihre Finanzierung nimmt immer schärfere Konturen an.

In Neu-Isenburg traf sich der Aufsichtsrat des deutschen Organisations-Komitees um seinen Vorsitzenden Franz Beckenbauer, um das Gesamtbudget für das größte Sportereignis der Welt auszurechnen. Dass die WM weitaus teurer wird als ursprünglich gedacht, ist längst kein Geheimnis mehr. 250 Millionen Euro waren in den Bewerbungsunterlagen veranschlagt, rund 400 Millionen Euro dürften es werden. Das Ziel aber, so Mediendirektor und OK-Vizepräsident Wolfgang Niersbach, bleibt das gleiche: "Eine schwarze Null."

Die sehen die WM-Macher nicht gefährdet, zumal sich die Sponsorensuche leichter gestaltet als man angesichts der Konjunkturschwäche in aller Welt vermuten könnte. Der Internationale Fußball-Verband FIFA, der in Neu-Isenburg den niederländischen Elektronik-Riesen Philips als 12. von maximal 15 internationalen Geldgebern präsentierte, hat seine Suche nach Förderern fast schon abgeschlossen. "Sponsoren Nummer 13 und 14 sind in Vorbereitung. Spätestens im Frühjahr 2003 ist das Paket komplett", sagte Beckenbauer.

"Erfreuliche Entwicklung"

Das WM-OK, das bislang zwei von maximal sechs nationalen Sponsoren gewonnen hat, will noch vor Weihnachten zwei weitere Förderer präsentieren und bis spätestens Mitte nächsten Jahres alle Verträge unter Dach und Fach haben. "Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage ist die Entwicklung sehr erfreulich", meinte Niersbach. Zwischen 10 bis 15 Millionen Euro ist jedes nationale Sponsoren-Paket wert, im Schnitt etwa 26 Millionen Euro erhält die FIFA von jedem ihrer internationalen Förderer.

Als weitere - wenngleich wohl nicht besonders ertragreiche - Geldquelle dient ein Sondermünz-Programm, das Beckenbauer und Bundesfinanzminister Hans Eichel in Berlin vorstellen werden. Vier 10-Euro-Gedenkmünzen aus Sterling-Silber mit Fußball-Motiven sollen geprägt werden, Verkaufsstart ist im Juni 2003.

Weitaus mehr Beachtung wird der Festakt am 19. November in der Arena "AufSchalke" finden, wenn einen Tag vor der Neuauflage des denkwürdigen 74er-Endspiels zwischen Deutschland und den Niederlanden das Erkennungszeichen der nächsten WM vorgestellt wird. Rund 500 Gäste, allen voran FIFA-Präsident Joseph Blatter, werden bei der "Enthüllung" erwartet. Bis dahin bleibt das Logo, nach Niersbachs Einschätzung "lustig, außergewöhnlich und emotional", unter Verschluss. Den Slogan hingegen verriet Beckenbauer bereits: "Die Welt zu Gast bei Freunden."

Parallel zur Gala intensiviert der derzeit 26 Angestellte umfassende OK-Stab seine Vorbereitungen. So treffen sich in der kommenden Woche in Gelsenkirchen Vertreter der Austragungsstädte sowie Sponsoren und Partner zu einem ersten "Workshop".

(RPO Archiv)
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