Der 23 Jahre alte Schwede ist der prominenteste aktive Fußballer, der sich bis heute zu einem Coming-out durchgerungen hat: Er ist Drittligaspieler bei Utsiktens BK, Sohn der Liverpool-Ikone Glenn Hysen und Bruder des Nationalspielers Tobias Hysen. Er bekannte sich im März 2011 in einem schwedischen Fußballmagazin zu seiner Homosexualität und würde es nach eigener Auskunft "auf jeden Fall wieder tun. Ich bereue es nicht im Geringsten und bin glücklich mit meinem Leben".

Insgesamt sei sein Coing-out positiv aufgenommen worden, "aber Idioten gibt es überall", so Hysen. Er wisse, dass es Trainer, Manager oder Präsidenten gebe, die Probleme mit schwulen Spielern haben: "Aber ein Trainer, der ein Problem mit einem guten Spieler hat, der 20 Tore pro Saison schießt oder ein sehr guter Verteidiger ist, ist einfach ein Idiot."

Von den Fans habe er nur "einige wenige Gesänge vernommen. Aber das ging mir ins eine Ohr rein und zum anderen wieder heraus. Nur wenn ich Russland spielen würde, wüsste ich nicht, ob ich es getan hätte."

Es habe auch nur einen einzigen Gegenspieler gegeben, der ihn mit einem Spruch provoziert habe. "Also habe ich ihm in einem harten Zweikampf den Ball abgenommen, und dann war Ruhe", sagte Hysen schmunzelnd.

Grundsätzlich zu einem Coming-out raten könne er nicht, meinte der Schwede: "Es gibt zwei Grundvoraussetzungen. Erstens muss man seine Leistung bringen. Und zweitens braucht man sehr viel mentale Stärke. Die hat nicht jeder. Wer sie hat, der soll es durchziehen."