Uefa-Cup: Bremen trifft auf Arsenal London Werder feiert, Trübsal beim BVB

Dortmund/Bremen (sid). Nur 250 Kilometer trennen Bremen von Dortmund, fußballerisch aber liegen derzeit Welten zwischen den beiden Bundesligisten Werder und Borussia. Während die Grün-Weißen von der Weser euphorisch ihr Comeback in der Spitzenklasse des europäischen Fußballs feierten, herrscht bei den Schwarz-Gelben nur noch Katzenjammer.

"Jetzt treffen wir alte Bekannte wieder", jubelte Bremens Marco Bode mit Blick auf die eigene europäische Vergangenheit nach dem 3:1 (2:1)-Erfolg über den AC Parma und dem Einzug in das Viertelfinale des Europacups, während Dortmunds Fredi Bobic nach dem erneut enttäuschenden 0:0 und dem Aus bei Galatasaray Istanbul auch für die nationale Zukunft schwarz sieht: "Es wird für uns noch eine wahnsinnig qualvolle Saison."

Acht Jahre mussten die Bremer warten, ehe sie wieder unter die letzten Acht eines europäischen Wettbewerbes vordringen konnten - noch zu Zeiten von "König Otto". Auch auf der europäischen Bühne hat sich Thomas Schaaf nun endgültig aus dem Schatten des großen Rehhagel gelöst und darf auf noch mehr hoffen. Denn 1991/92 gelang es Werder gegen den FC Brügge zum bislang einzigen Mal, nach einem 0:1-Rückstand noch die nächste Runde zu erreichen: Am Ende stand der Gewinn des Europacups der Pokalsieger.

Neues Jahrtausend - alte Erinnerungen. Noch lange nach Mitternacht bejubelten die Fans ihr Team. Es war eine "fantastische Leistung, ein Riesenspiel", freute sich Thomas Schaaf ungewohnt emotional und meinte weiter: "Vor einem Jahr waren wir mitten im Abstiegskampf, mit solchen Spielen geben wir den Zuschauern etwas zurück." Der nächste Auftritt folgt nun gegen Arsenal London.

Die immer frustrierteren BVB-Anhänger dagegen müssen weiter auf "Liebesbeweise" ihrer Mannschaft warten. "Wir haben in der Meisterschaft noch die Chance, uns einen Platz für einen Wettbewerb in der kommenden Saison zu sichern", verkündete Manager Michael Meier trotzig. Doch die Durchhalteparolen wirkten so halbherzig wie der Versuch des Aufbäumens im Hexenkessel des Stadions Ali-Sami-Yen. "Die Mannschaft hat alles versucht, mehr ist derzeit nicht drin", resümierte Trainer Bernd Krauss, der auch nach dem siebten Spiel in seiner Amtszeit auf einen Sieg wartet, aber treffend feststellt: "Ausgeschieden sind wir bereits mit dem 0:2 in Dortmund."

Trotz all der spielerischen Armut konnte sich die Borussia im "Selbsbedienungsladen" Europacup weiter die Taschen füllen. 30 Millionen Mark kann Manager Meier verbuchen. Dafür kann er wieder auf Einkaufstour gehen, auch wenn die erste Verhandlungsrunde um die Verpflichtung von Mustafa Dogan (Fenerbahce Istanbul) an den Finanzen gescheitert ist. Meier: "Der Spieler will zu uns wechseln. Die Forderung des Klubs war jedoch zu hoch. Aber wir bleiben am Ball."

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort