Ältester Bundesliga-Torschütze Macht es Oldie Pizarro noch ein Jahr?

Bremen · Mit seinem 2:2-Ausgleichstreffer gegen Borussia Dortmund könnte der Bremer Oldie Claudio Pizarro die Meisterschaft zugunsten seines Ex-Klubs Bayern München entschieden haben. Der 40-Jährige kann sich nun eine weitere Saison beim SV Werder vorstellen.

Claudio Pizarro bejubelt sein Tor gegen Dortmund.

Claudio Pizarro bejubelt sein Tor gegen Dortmund.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Bremens Floristen werden es vielleicht als erste erfahren. Wenn der SV Werder vor dem letzten Heimspiel am 18. Mai gegen RB Leipzig bei ihnen keinen Blumenstrauß für Claudio Pizarro bestellt, wird der scheinbar unkaputtbare "Oldie" noch nicht verabschiedet, kann seine beispiellose Karriere fortsetzen und in sein zehntes Werder-Jahr gehen.

Sein neuer Rekordtreffer im Alter von exakt 40 Jahren und 213 Tagen zum 2:2 (0:2) der Hanseaten gegen Borussia Dortmund war dafür die beste Bewerbung. Die artistische Einlage des Peruaners zu seinem 196. Bundesliga-Tor ließ seinen 18 Jahre jüngeren Teamkollegen Maximilian Eggestein staunend zurück: "Wenn ich in Claudios Alter mein Bein noch so hoch heben könnte, wäre ich glücklich."

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Der Südamerikaner wäre glücklich, wenn er weitere zwölf Monate die ihm auf den immer noch schlanken Leib geschnittene Joker-Rolle an der Weser weiterspielen dürfte. "Ich habe immer noch Spaß am Spiel und auch immer noch am Training", sagte Pizarro, für dessen Vertragsverlängerung auch unbestechliche Zahlen sprechen.

Vier Tore und zwei Assists bei 24 zumeist eher kurzen Ligaeinsätzen sind ein guter Wert. Fast noch besser: Akribische Fußball-Nerds haben ermittelt, dass die Norddeutschen 22 Tore geschossen und nur elf Gegentreffer erhalten haben, wenn der Stürmer auf dem Platz stand. Tatsächlich geht zumindest bei Heimspielen ein Ruck durchs Team, wenn der Routinier eingewechselt wird.

Und so geht Werders Sportgeschäftsführer Frank Baumann eher gelassen in die anstehenden Gespräche mit Pizarro, mit dem er selbst noch gemeinsam auf dem Platz stand: "Da bin ich entspannt. Claudio hat einfach Lust auf Fußball. Wegen des Geldes spielt er nicht mehr."

Aber er ist sogar zu Hause bei Florian Kohfeldt ein Thema. Die dreieinhalb Jahre alte Tochter des Bremer Trainers kennt von Papas Schützlingen nur Pizarro, er soll sie unbedingt einmal besuchen.

Ein Wunsch, den die Familienverhältnisse bei den Kohfeldts ein wenig durcheinandergebracht hat. Denn für den 36-Jährigen, so verriet er augenzwinkernd, "ist es hart, wenn man als Vater nicht mehr die Nummer eins ist".

(sef/sid)
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