"Das ist die Belohnung" 177. Bundesliga-Tor — Werder feiert Joker Pizarro

Augsburg · Markus Weinzierl verschwand wortlos und mit gesenktem Kopf in Richtung Kabine, wenige Meter entfernt herzte Werder-Trainer Viktor Skripnik immer wieder seinen Joker Claudio Pizarro.

Claudio Pizarro mit Tor-Comeback für Werder Bremen
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Pizarro gibt in Augsburg Tor-Comeback für Werder

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Foto: dpa, puc kno

Während beim Schlusslicht FC Augsburg nach dem 1:2 (0:0) im Kellerduell gegen Bremen die Stimmung am Boden war, verschaffte sich Werder auch dank des ersten Saisontores von Rückkehrer Pizarro etwas Luft.

"Das Tor war für mich sehr wichtig, genauso wie der Sieg für die Mannschaft. Ich habe die letzten Wochen hart gearbeitet, das ist die Belohnung", sagte der 37 Jahre alte Pizarro, der erst zur Pause eingewechselt worden war. Die größte Sorge des Routiniers war nach Schlusspfiff der aktuelle Lufthansa-Streik: Für Montag ist Pizarros Reise zu Perus Länderspielen in Südamerika geplant.

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Augsburg - Bremen

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Pizarro hatte seinen Job dagegen mehr als ordentlich erledigt. Der Routinier erzielte in seinem siebten Saisonspiel mit einem Rechtsschuss die verdiente Führung (58.). "Das war ein Spiel, in dem er einfach gut passt. Wir wissen, was wir an ihm haben. Das sind eben seine Momente. Ich hoffe, dass bei ihm der Knoten geplatzt ist", sagte Sportdirektor Thomas Eichin.

Fin Bartels erhöhte in der 69. Minute auf 2:0. "Wir hatten heute keinen Ausfall und haben als Team hervorragend funktionert", sagte Eichin. Paul Verhaegh gelang in der Nachspielzeit (90.+1) mit einem verwandelten Handelfmeter nur noch Ergebniskosmetik.

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Entsprechend gedämpft war die Stimmung beim FCA. "Das ist sehr enttäuschend. Die Situation ist momentan sehr schwierig. In den entscheidenden Momenten treffen wir einfach nicht die richtigen Entscheidungen", sagte Kapitän Verhaegh.

Für Augsburg war es bereits das siebte Ligaspiel ohne Sieg in Folge, vom erhofften Schwung aus dem 4:1 in der Europa League gegen Alkmaar war nicht viel zu sehen. Mit vier Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz bleibt die Lage somit äußerst brenzlig, der Druck auf Trainer Weinzierl steigt.

Dabei verzeichnete der FCA in einer umkämpften, spielerisch aber sehr niveauarmen Partie zunächst mehr Spielanteile. Es mangelte dem Auftritt der Schwaben oft aber an Schwung, Entschlossenheit und Präzision, um Werders Defensive entscheidend in Verlegenheit zu bringen.

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Nach dem Wechsel gestaltete Werder die Partie offener, ein kapitaler Fehlpass des bis dahin auffälligsten Augsburgers Raul Bobadilla im Aufbau leitete schließlich die Führung ein. Santiago Garcia bediente den für Anthony Ujah gekommenden Pizarro mit einem tollen Pass, der Routinier vollstreckte eiskalt.

Der FCA erhöhte danach den Druck, lief sich aber immer wieder an der Werder-Abwehr fest. Besser machte es Bartels, der Ragnar Klavan umkurvte und wuchtig ins linke obere Eck abschloss. Eine Schrecksekunde gab es kurz vor Schluss, als Werders Theodor Gebre Selassie nach einem Zusammenprall mit Wiedwald benommen liegen blieb und mit der Trage vom Feld gebracht wurde. Er wurde mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht. Verhaeghs fünftes Saisontor kam zu spät.

(spol/sid)
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