Nierenkrankheit nicht erkannt? Klasnic verklagt Werder-Ärzte

Bremen (RPO). Ärger beim Fußball-Bundesligisten Werder Bremen: Der kroatische Nationalstürmer Ivan Klasnic hat am Freitag zwei Vereinsärzte verklagt. Die beiden sollen seine schwere Nierenerkrankung nicht erkannt haben. Klasnic fordert Schmerzensgeld in sechsstelliger Höhe.

 Ivan Klasnic erhielt die neue Niere von seinem Vater.

Ivan Klasnic erhielt die neue Niere von seinem Vater.

Foto: ddp, ddp

Der kroatische Fußball-Nationalstürmer Ivan Klasnic hat offenbar am Freitag zwei Vereinsärzte seines eigenen Klubs Werder Bremen verklagt. Einem Bericht der Tageszeitung Die Welt zufolge reichte Klasnics Anwalt Matthias Teichner beim Landgericht Bremen Klage gegen die Werder-Ärzte Götz Dimanski und Manju Guha ein. Demnach soll Klasnic ein Schmerzensgeld in Höhe einer unteren sechsstelligen Summe einklagen. Eine Klage auf Schadenersatz soll folgen.

Der Vorwurf: Die Mediziner hätten über Jahre Klasnics Blut getestet, anhand der Ergebnisse aber nicht festgestellt, dass dessen Niere sein Blut nicht mehr richtig gewaschen habe. Erforderliche Behandlungen seien nicht eingeleitet worden.

Der kroatische Nationalstürmer musste sich Anfang 2007 wegen Niereninsuffizienz zwei Nierentransplantationen unterziehen. Es soll laut der Anklage bereits im Mai 2001, bei Klasnics Einstellungsuntersuchung nach dem Wechsel vom FC St. Pauli zu Werder Bremen, feststellbar gewesen sein, dass es auffällige Blutwerte gab, die auf eine Fehlfunktion der Niere hätten hinweisen können. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das Klasnic bereits Ende Dezember 2005 in Auftrag gegeben hatte. Gutachter ist der Bremer Professor Arno-Ekkehard Lison.

Weder das Landgericht Hamburg noch Anwalt Teichner waren am Freitagabend zu erreichen, um den Eingang der Klage zu bestätigen. Werder Bremens Manager Klaus Allofs sagte der Welt: "Wir wissen seit einem Monat von dieser Klage. Wir unterstützen Ivan, sind aber sicher, dass bei dieser Geschichte nichts herauskommen wird. Wir gehen davon aus, dass wir mit Doktor Götz Dimanski in die nächste Saison gehen werden." Werder-Pressesprecher Tino Polster ergänzte, dass dem Klub nicht bekannt sei, ob Klasnic die Klage tatsächlich am Freitag eingereicht habe.

(sid)
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