Hamburg - Bremen 2:1 HSV zittert sich zum Sieg gegen den Erzrivalen

Hamburg · Matchball verwandelt, den Erzfeind dank Derby-Held Pierre-Michel Lasogga bezwungen: Der Hamburger SV hat den Klassenerhalt ausgerechnet durch einen Sieg gegen Werder Bremen praktisch gesichert.

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Foto: dpa, chc wok htf

Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia gewann das hitzige 104. Duell der beiden Traditionsklubs etwas glücklich mit 2:1 (2:0) und verschärfte damit die Abstiegssorgen des ungeliebten Nordrivalen drastisch.

Gefeierter Mann im Volksparstadion war ausgerechnet der zuletzt viel gescholtene HSV-Angreifer Lasogga: Erst traf der kantige Mittelstürmer nach mustergültiger Hereingabe von Nicolai Müller (5.), dann erhöhte er per Kopf nach einer punktgenauen Flanke von Matthias Ostrzolek (32.). Den Bremer Anschlusstreffer markierte der eingewechselte Anthony Ujah in der 65. Minute aus abseitsverdächtiger Position.

Mit seinen ersten Toren seit 154 Tagen stahl Lasogga auch Bremens Top-Torjäger Claudio Pizarro die Show. Der zuletzt formstarke Peruaner (21 Tore in 32 Spielen gegen den HSV) scheiterte mit einem Strafstoß (57.) an HSV-Keeper Jaroslav Drobny, der den rotgesperrten René Adler auch sonst glänzend vertrat.

Während der HSV seinen Vorsprung auf die akute Gefahrenzone drei Spieltage vor Saisonende auf sechs Punkte ausbaute, droht Werder auf dem Relegationsrang schon am Samstag den Anschluss zum rettenden Ufer zu verlieren.

Die Bremer, die erstmals seit 48 Jahren wieder beide Derbys in einer Saison verloren, waren den Hausherren über weite Strecken nahezu ebenbürtig, nutzten aber ihre Chancen nicht.

Hohes Tempo, intensive Zweikämpfe, hitzige Atmosphäre: Eine Warmlaufphase brauchten beide Mannschaften vor 57.000 Zuschauern nicht. Vor allem die Gastgeber drückten von Beginn an aufs Tempo - und wurden durch Lasoggas siebtes Saisontor schnell belohnt.

Bedanken durfte sich der Angreifer bei Müller. Der Flügelspieler startete auf der rechten Außenbahn durch, schüttelte Papy Djilobodji ab und legte mustergültig quer, so dass Lasogga aus kurzer Distanz nur noch einschieben brauchte.

Auch in der Folge diktierte der HSV das Geschehen, verpasste es durch Michael Gregoritsch (18.) und Müller (22.) jedoch nachzulegen. Dies besorgte Lasogga zehn Minuten später.

Doch auch die Bremer versteckten sich drei Tage nach dem Halbfinal-Aus im DFB-Pokal beim FC Bayern keineswegs - und hatten sogar die klareren Chancen. Erst verzog Fin Bartels (17.), dann scheiterte Florian Grillitsch freistehend am glänzend reagierenden Drobny. Auch Werder-Kapitän Clemens Fritz fand im Tschechen kurz vor der Pause seine Meister.

Im zweiten Abschnitt schnürten die Gäste den HSV dann endgültig in deren Hälfte ein. Die Hamburger agierten zu passiv und überließen Werder immer mehr Spielanteile. Die Grün-Weißen erarbeiteten sich zahlreiche Möglichkeiten, agierten vor dem HSV-Tor aber zu oft zu umständlich. Die Hamburger wachten erst nach dem Anschlusstor wieder auf. Es entwickelte sich eine dramatische Schlussphase.

Beste Spieler bei den Hamburgern waren Doppel-Torschütze Lasogga und Lewis Holtby. Aufseiten der Bremer verdienten sich Zlatko Junuzovic und Fritz Bestnoten.

(sid)
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