Für Polizeikosten Bremen verlangt 1,17 Millionen Euro von der DFL

Bremen · Das Land Bremen macht ernst und hat Gebührenbescheide an die Deutsche Fußball Liga wegen zusätzlicher Polizeikosten bei Fußballspielen geschickt. Vor einem halben Jahr hatte das Bundesverwaltungsgericht das für grundsätzlich rechtens erklärt.

 Polizisten vor dem Weserstadion (Symbolbild).

Polizisten vor dem Weserstadion (Symbolbild).

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Rund 1,17 Millionen Euro verlangt Bremen bis Ende September von der Deutschen Fußball Liga (DFL) wegen zusätzlicher Polizeikosten bei Fußballspielen. Wie die Sprecherin des Innenressorts, Rose Gerdts-Schiffler, am Mittwoch auf Nachfrage mitteilte, wurden die Zahlungsaufforderungen im August verschickt. Es handele sich um vier Gebührenbescheide. „Wir gehen davon aus, dass die DFL den Zahlungsaufforderungen nachkommen wird“, sagte sie. Über die Aufforderungen hatte zuerst der „Weser Kurier“ berichtet.

Bremens Innensenator Ulrich Mäurer setzt sich indes weiter für einen Solidarfonds ein. Bei einem solchen Modell würde der Profifußball in den Fonds einzahlen, aus dem sich Bund und Länder einen Teil der Polizeikosten für Hochrisikospiele erstatten lassen könnten. „Verschiedene Regelungen mit den Bundesländern und daraus resultierende endlose Rechtsstreits machen auch für die DFL am Ende keinen Sinn“, sagte Gerdts-Schiffler. Rheinland-Pfalz, das Saarland, Hamburg und Thüringen zeigten Interesse an der Idee eines Fußballsolidarfonds. „Die endgültigen Modalitäten soll eine Arbeitsgruppe aus Vertretern aus diesen Ländern erarbeiten.“

Um die Erstattung von zusätzlichen Polizeikosten bei Hochrisikospielen gibt es seit längerem Streit. Auslöser der juristischen Auseinandersetzung war ein Gebührenbescheid des Landes Bremen für einen umfangreichen Polizeieinsatz im Jahr 2015. Im März 2019 entschied das Bundesverwaltungsgericht, dass eine Beteiligung der Vereine bei Hochrisikospielen grundsätzlich rechtens ist. Die DFL, die sich am Mittwoch zunächst nicht zu dem Thema äußern wollte, lehnte dies bislang ab.

(eh/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort